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Wissenschaftspreis Niedersachsen 2024
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat am 20. November 2024 im Landesmuseum Hannover eine Wissenschaftlerin und drei Wissenschaftler, die sich auf herausragende Weise um die Hochschulentwicklung in Niedersachsen verdient gemacht haben, mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2024 ausgezeichnet. Zudem zeichnete Wissenschaftsminister Falko Mohrs drei Studierende und ein Studierendenteam aus.
Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen werden hervorragende Leistungen in Forschung, Transfer, Lehre und Studium gewürdigt. Der Preis ist mit insgesamt 109.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von den niedersächsischen Hochschulen vorgeschlagen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Für die Kategorie „Lehre“ war eine gesonderte Jury tätig.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Wissenschaft bietet die Werkzeuge und das Wissen, die es uns ermöglichen, die Welt um uns herum zu verstehen und zu gestalten. Die Wissenschaft leistet einen erheblichen Beitrag dazu, dass Demokratien funktionieren, sie treibt Innovationen voran, die wir brauchen, um als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu sein. An unseren Hochschulen entstehen dafür täglich neue Ideen, neues Wissen und neue Technologien. Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen zeichnen wir Persönlichkeiten aus, die mit ihren hervorragenden Leistungen hierzu wichtige Beiträge leisten – in Forschung, Transfer, Lehre oder Studium. Sie schaffen wissenschaftlich-technologische Grundlagen für Schlüsseltechnologien, finden Lösungswege für Herausforderungen rund um unsere wichtigste Ressource Wasser, tragen mit ihren Erkenntnissen zu neuen Therapiekonzepten bei: Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrucksvoll auf, wie unsere Wissenschaft in Niedersachsen eine treibende Kraft für die Entwicklung unseres Landes ist und dazu beiträgt, das Leben in Niedersachsen jeden Tag ein Stück besser zu machen. Und die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen auf: An unseren Hochschulen werden die gut qualifizierten und engagierten Fachkräfte ausgebildet, die wir für unseren wirtschaftlichen Fortschritt und die öffentliche Daseinsvorsorge benötigen. Ich gratuliere allen Ausgezeichneten ganz herzlich.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:
Kategorie I – Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule: Prof. Dr. rer. nat. Andreas Waag, TU Braunschweig
Den mit 25.000 Euro dotierten Preis als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer niedersächsischen Universität oder gleichgestellten Hochschule erhält Prof. Dr. rer. nat. Andreas Waag von der Technische Universität Braunschweig, Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik (Inst. f. Halbleitertechnik). Durch seine Forschung hat er wesentlich zur Profilierung der Universität beigetragen, etwa durch hohe Publikationszahlen, Drittmitteleinwerbung und seine Rolle im Exzellenzcluster ‚QuantumFrontiers‘. Maßgeblich hat er dazu beigetragen, Metrologie als hochschulinternen Forschungsschwerpunkt zu verankern. Er transferiert seine Forschungsergebnisse äußerst erfolgreich in die Wirtschaft und setzt sich sehr für die internationale Zusammenarbeit und für Studierende ein.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Halbleiterphysik, Halbleitertechnologie, Photonik und Optoelektronik, die Kontrolle von Licht auf der Nanoskala sowie Quanten- und Nanometrologie. Seine Arbeitsgruppe ist weltweit führend in der Erforschung der Galliumnitrid-Technologie (Nitride Technology) und ihrer Anwendungsfelder. Waag schafft damit für Zukunftsfelder die wissenschaftlich-technologischen Grundlagen.
Waag ist Sprecher von mehreren bedeutenden Forschungsnetzwerken – bspw. des Exzellenzclusters ‚QuantumFrontiers‘, des Quantentechnologie-Netzwerk ‚Quantum Valley Lower Saxony‘ und des BMBF-Zukunftscluster ‚QVLS-iLabs‘. Waag ist Gründer und Sprecher des Forschungszentrums Nitride Technology Center (NTC) und Sprecher des hochschulinternen Forschungsschwerpunkts ‚Metrologie‘. Er hat zur Positionierung der Quantenmetrologie in der Forschungsallianz zwischen der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover beigetragen und die Kooperation zwischen der TU Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) vorangetrieben. Durch sein Wirken hat er sich in herausragender Weise um die Hochschulentwicklung in Niedersachsen verdient gemacht.
Kategorie I – Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer Fachhochschule: Prof. Dr.-Ing. Markus Wallner, Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Den Preis als Wissenschaftler an einer niedersächsischen Fachhochschule, dotiert mit 25.000 Euro, erhält Prof. Dr.-Ing. Markus Wallner. Er ist Professor für Siedlungswasserwirtschaft mit den Schwerpunkten Wasser- und Abwassernetze sowie Hydrologie in Siedlungsgebieten an der Fakultät Bau-Wasser-Boden am Standort Suderburg der Ostfalia Hochschule. Zu seinen Schwerpunkten zählen (urbane) Hydrologie, Siedlungsentwässerung, Fernerkundung, Modellbildung sowie Anwendung von Statistik und Machine Learning in der Hydrologie. Er ist Initiator, Mitgründer und Vorsitzender des interdisziplinären Forschungszentrums ‚Center for Hydrosystems and Health‘ (CHH) an der Ostfalia Hochschule, das Forschungsthemen der nachhaltigen Wasserwirtschaft mit Fragen zur Gesundheit der Bevölkerung vereint und zum Aufbau eines neuen Forschungsschwerpunkts an der Ostfalia beiträgt. Besonderes fachliches und öffentliches Interesse hat Wallner mit seinem vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Forschungsprojekt ‚SCREENING– Frühwarnsystem Kanalnetz am Beispiel SARS-CoV-2‘ erzeugt. Das Projekt zur Frühwarnung vor Epidemien mit Hilfe von Abwasser-Monitoring startete 2020 während der Corona-Pandemie.
Seine Forschungsthemen sind gesellschaftlich in hohem Maße relevant (Covid-Frühwarnsystem, Natur- und Ressourcenschutz), sodass seine Forschung unmittelbar für und in die Gesellschaft wirkt. Dies drückt sich auch in seinem großen Engagement für (internationale) Studierende und Promovierende aus. Innerhalb der Fachcommunity genießt Wallner mit seinen Forschungen über die Grenzen von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften hinaus höchsten Respekt.
Kategorie II – Wissenschaftler/in in einer frühen Karrierephase an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule: Dr. med. Monika Sadlonova, Universitätsmedizin Göttingen
Den mit 20.000 Euro dotierten Preis als Wissenschaftlerin in einer frühen Karrierephase erhält Dr. med. Monika Sadlonova. Dr. med. Monika Sadlonova ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Oberärztin in den Kliniken für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie sowie für Geriatrie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Sie forscht an der Schnittstelle von Psychosomatik und Herz- bzw. Altersmedizin. Ihr wissenschaftlicher Werdegang und ihre bisherigen wissenschaftlichen Erfolge sind – insbesondere angesichts ihres noch vergleichsweise geringen akademischen Alters – eindrucksvoll. Ihr interdisziplinäres Verständnis von Psychosomatik ist innovativ. Sie hat schon sehr früh und konsequent fächerübergreifend gearbeitet und ein interdisziplinäres Verständnis von Psychosomatik vorangetrieben. Sie ist forschend und klinisch tätig und transferiert ihre Forschungsergebnisse in überzeugender Weise in ein klinisches Umfeld, z. B. bei der Entwicklung neuer Therapiekonzepte. In der Lehre nutzt sie innovative interdisziplinäre und interprofessionelle Ansätze. Sie ist innerhalb der Fachcommunity anerkannt und gewähltes Mitglied der Arbeitsgruppe ‚Psychosoziale Kardiologie‘ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Kategorie III – Lehrpreis: Prof. Dr.-Ing. Patrik Schwerdtner, TU Braunschweig
Der Wissenschaftspreis in der Kategorie „Lehre“, dotiert mit 25.000 Euro, geht an Prof. Dr.-Ing. Patrik Schwerdtner. Er ist Professor für Bauwirtschaft und Baubetrieb an der TU Braunschweig und setzt moderne Lehrkonzepte um, sodass ein vorbildlicher ganzheitlicher Ansatz entsteht, in dem Praxis, Forschung und akademische Fertigkeiten trainiert werden. Insbesondere innovative Ansätze wie „Game-based Learning“ haben einen festen Platz im Curriculum. Beispielsweise durch Rollenspiele, in denen es darum geht, praxisnahe Probleme zu erörtern und die Studierenden dazu anregt, selbst eine aktive Rolle einzunehmen. Nicht nur die fachlichen Kenntnisse werden hierdurch gestärkt, sondern auch essentielle Soft Skills wie z.B. die Diskussionskultur und Sozialkompetenz. Prof. Schwerdtner entwickelt seine Lehre unter Einbezug aktueller Forschungserkenntnisse kontinuierlich und studierendenzentriert weiter, orientiert sich dabei an aktuellen gesellschaftlichen und didaktischen Diskursen und lässt Elemente hybrider/digitaler Lehr-Lern-Settings, innovative Methoden und Praxisbeispiele in seine Lehre einfließen, um den Lernerfolg der Studierenden zu sichern. Schwerdtner überzeugt durch die Verbindung von Theorie und Praxis sowie sein großes Engagement. Er schätzt die Meinung der Studierenden und nimmt sie zum Anlass, seine Lehrveranstaltungen kontinuierlich zu optimieren.
Kategorie IV – Studierende:
Für ihre herausragenden fachlichen Leistungen oder ihr besonderes gesellschaftliches Engagement geehrt wurden folgende Studentinnen und Studenten. Sie erhalten jeweils beziehungsweise im Team ein Preisgeld von 3.500 Euro:
- Studentische Poliklinik Hannover (Team), Studierende der Medizinischen Hochschule Hannover: Die Studentische Poliklinik Hannover an der MHH bietet ein basismedizinisches und niedrigschwelliges Angebot für Patientinnen und Patienten in schwierigen Lebenssituationen – typischerweise Menschen ohne Krankenversicherung oder Obdach. Studierende der Humanmedizin bieten ab dem dritten Studienjahr unter ärztlicher Supervision wöchentlich eine Sprechstunde an, die fester Bestandteil der medizinischen Versorgungsangebote für wohnungslose Menschen der Caritas Hannover ist.
- Süheyla Fidan Yilmaz, Leibniz Universität Hannover: Süheyla Fidan Yilmaz ist Bachelorstudentin im Fach Maschinenbau an der Leibniz Universität Hannover und zeichnet sich in einem anspruchsvollen und bislang männerdominierten Studiengang durch ihre herausragenden Studienleistungen aus.
- Jannes Dirks, Jade Hochschule: Jannes Dirks studiert derzeit Mechatronik als Duales Studium an der Jade Hochschule und zeichnet sich durch seine sehr guten Studienleistungen und sein soziales Engagement im Bereich der Trinkwasserversorgung in Indien aus.
- Sarah Koop-Brinkmann, Technische Universität Braunschweig: Sarah Koop-Brinkmann ist Masterstudentin der Elektrotechnik an der TU Braunschweig. Sie zeichnet sich durch herausragende Studienleistungen und durch ihr soziales Engagement aus. Sie engagiert sich in dem Programm ‚step in MINT‘, unterstützt ukrainische Studierende und Forschende bei Alltagshürden und leitet im Programm ‚SOS – Studieren ohne Sprachbarrieren‘ eine Lerngruppe mit internationalen Studierenden.
Historie
Hier finden Sie Informationen zur Verleihung des Niedersächsischen Wissenschaftspreises 2023: Wissenschaftspreis 2023.
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Vorjahre finden Sie hier: Preisträgerinnen und Preisträger des Wissenschaftspreises Niedersachsen
Artikel-Informationen
erstellt am:
04.04.2024
zuletzt aktualisiert am:
21.11.2024