Zweiter Bildungsweg in Niedersachsen
Der Zweite Bildungsweg bietet jungen Menschen und Erwachsenen in Niedersachsen die Möglichkeit, Schulabschlüsse nachzuholen. Diese sind die Basis für einen erfolgreichen Eintritt in die Arbeitswelt sowie für die weitere berufliche Entwicklung und Qualifizierung. Fachkräfte werden heute in allen Berufsfeldern dringend gesucht. Deshalb gilt es, auch diejenigen gezielt zu fördern, deren Bildungswege bisher nicht nur geradlinig verlaufen.
Die Angebote des Zweiten Bildungswegs setzen genau bei den persönlichen Bedürfnissen und Voraussetzungen derjenigen an, die ihren Hauptschul- oder Realschulabschluss oder die Allgemeine Hochschulreife nachträglich erwerben wollen. Die angebotenen Kurse in Niedersachsen vermitteln nicht nur das Rüstzeug für eine solide schulische Allgemeinbildung. Sie fördern auch berufsbezogene und persönlichkeitsbildende Kompetenzen.
Der Zweite Bildungsweg als Teil der Grundbildung ist ein traditionelles und gesetzlich verankertes Aufgabenfeld der niedersächsischen Erwachsenenbildung. Er hat auch im Bundesvergleich einen hohen Stellenwert. Die Nachfrage nach solchen Angeboten ist groß. Mit 400.000 Euro jährlich fördert das Land Niedersachsen aus dem Sonderfonds zur Unterstützung und Förderung des lebenslangen Lernens zusätzliche Kurse, damit Teilnehmende ihre Haupt- und Realschulabschlüsse nachholen können. Dadurch sollen vor allem Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer mit besonderen Bedarfen gleichberechtigt an Bildung und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Neben der bisherigen Zielgruppe haben viele der seit 2015 nach Niedersachsen gekommenen erwachsenen Geflüchteten keinen in Deutschland gültigen Schulabschluss. Für Personen dieser Gruppe ist es besonders schwer, sich in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, denn ohne Schulabschluss können sie keine Ausbildung beginnen. Daher werden aus dem Sonderfonds zur Unterstützung und Förderung des lebenslangen Lernens zusätzliche Mittel für den nachträglichen Erwerb von Haupt- und Realschulabschlüssen und Vorbereitungskurse bereitgestellt. Diese Mittel stehen vorrangig für die Zielgruppe der Geflüchteten offen.
Auf dem Zweiten Bildungsweg können Schulabschlüsse nachgeholt werden. Bildrechte: Christian Wyrwa
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