Nichtstaatliche Museen
Etwa ein Viertel der Museen wird in Niedersachsen von kommunalen Gebietskörperschaften getragen. Mehr als die Hälfte der Museen und Sammlungen befindet sich in privater Trägerschaft von Vereinen, Firmen, Kirchen oder Privatpersonen. In Niedersachsen erhalten fünf nichtstaatliche Museen eine jährliche institutionelle Förderung: das Sprengel Museum Hannover, die Kunsthalle Emden, das Museumsdorf Cloppenburg, das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar sowie das Ostpreußische Landesmuseum.
Das Sprengel Museum Hannover ist ein Museum für moderne Kunst und zählt mit Schwerpunkten wie dem deutschen Expressionismus und der französischen Moderne zu den bedeutendsten Museen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Das Sprengel Museum beherbergt das Kurt-Schwitters-Archiv, dessen Ankauf vom Land finanziell unterstützt wurde. Seit dem Jahr 2000 besitzt das Museum mehr als 400 Werke der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Derzeit wird der Ausstellungsbereich durch einen Anbau erweitert. Das Vorhaben wird von Land und EU gefördert.
Ebenfalls aus einer großen privaten Sammlung ist die Kunsthalle Emden hervorgegangen. Die klassische Moderne sowie die Kunst des internationalen Informel und der Gruppen Cobra sowie SPUR bilden die prägenden Werkblöcke in der Dauerausstellung. Als drittes Segment neben den eigenen Beständen der Sammlung Henri und Eske Nannen und der Schenkung Otto van de Loo biete die Kunsthalle wechselnde Ausstellungen, die mit finanzieller Unterstützung des Landes realisiert werden.
Niedersachsen mit seinen weiten, ländlich geprägten Räumen verfügt über eine vielfältige Bauern- und Landarbeiterkultur. Um die schützenswerte Geschichte zu bewahren, entstanden Sammlungen von Objekten, Archivalien, Dokumentfotografien oder auch Hausensembles.
In den Freilichtmuseen stehen den Besucherinnen und Besuchern Bauern- und Landarbeiterhäuser in ihrer originalen Substanz mit dem alten Interieur und einer originalgetreu rekonstruierten Umwelt offen. Gleichzeitig vertiefen wechselnde Sonderausstellungen das Wissen um Volkskunde sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte auf dem Land. Das älteste Freilichtmuseum findet sich in Cloppenburg. Entsprechend der heutigen Benennung als Niedersächsisches Freilichtmuseum hast das Museumsdorf Cloppenburg die Aufgabe, die ländlichen Baudenkmäler des Bundeslandes Niedersachsen zu bewahren, zu erforschen und in Beispielen wirklichkeitsgetreu zu dokumentieren.
Die niedersächsische Kulturlandschaft ist entscheidend von technologischen Entwicklungen geprägt. Das reiche industrielle Erbe wird unter anderem im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, anschaulich dargestellt. Dabei ist das ehemalige Erzbergwerk sowohl über Tage als auch unter Tage zu besichtigen.
In Lüneburg befindet sich das Ostpreußische Landesmuseum, dass das Land Niedersachsen gemeinsam mit dem Bund als Vertriebenenmuseum fördert. Das Ostpreußische Landesmuseum gibt Einblicke in die Kultur und Geschichte Ostpreußens und des Baltikums. Es pflegt kulturelle Kontakte zu den Republiken Polen, Litauen, Estland und Lettland.
Kutschenpräsentation vor der fast 400 Jahre alten Bockwindmühle im Museumsdorf Cloppenburg
Institutionell gefördert durch das Land Niedersachsen:
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