Niedersächsischer Literaturpreis 2022

„Literatur hält uns den Spiegel vor, lässt uns Dinge anders und neu wahrnehmen. Sie schafft Raum für Reflexion und Austausch. Die Texte von Dorothee Elmiger und Yade Yasemin Önder wirken auf eben diese Weise“, so Minister Thümler. In seiner Eröffnungsrede würdigte Thümler die beiden Autorinnen als genaue und kritische Beobachterinnen des gesellschaftlichen Geschehens. „Es ist mir daher eine große Ehre, Dorothee Elmiger und Yade Yasemin Önder mit den Nicolas-Born-Preisen auszeichnen zu können.“

Lisa Kreißler, Schriftstellerin und Mitglied der Niedersächsischen Literaturpreisjury, fasste in ihrer Laudatio zusammen: „Dorothee Elmiger schreibt nie allein. Ihr Schreiben ist gemeinsames Denken, der Intertext konstitutiv. Ihre eigenen Erfahrungen nimmt sie ebenso ernst wie die Berichte der anderen. Der Anblick einer Landschaft steht gleichberechtigt neben einer Frage, auf die niemand eine Antwort hat. Jedes Wort wird dabei mit Bedacht an das nächste gesetzt. Ernst, klug und niemals ohne Witz tastet diese eigenwillige Sprache nach den rätselhaften unlösbaren Szenen, aus denen das, was wir als ‚Wirklichkeit‘ bezeichnen, sich zusammensetzt.“