Niedersächsischer Literaturpreis 2019

Jochen Schimmang

Jochen Schimmang, 1948 in Northeim geboren, wuchs in Leer (Ostfriesland) auf. Er studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und war in der Erwachsenenbildung tätig. Seit 1993 arbeitet er als freier Autor. Er veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, Romane und Hörspiele, schreibt regelmäßig für große Zeitungen und für den Rundfunk und hat mehrere Bücher aus dem Englischen übersetzt. Nach Stationen in Hamburg, Wiesbaden, Bochum und Köln, verbrachte er ein Jahr in Paris, bevor er 1999 nach Leer zurückkehrte. Seit dem Sommer 2005 lebt Jochen Schimmang in Oldenburg.

Jochen Schimmang erhielt verschiedene Stipendien, zudem war er „poet in residence“ an der Universität Essen und im Wintersemester 2000/2001 Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.

Er wurde u.a. 2010 mit dem Rheingau Literatur Preis für "Das Beste, was wir hatten" und 2012 mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für „Neue Mitte“ ausgezeichnet.

Seit 40 Jahren bereichert Jochen Schimmang als eleganter literarischer Flaneur und Beobachter die deutsche Literatur mit Romanen, Erzählungen, Essays und Hörspielen. Seine autobiografisch geprägten jüngsten Erzählungen („Adorno wohnt hier nicht mehr“, 2019) und Gedankenspaziergänge sind bezwingend, weil sie ins Offene führen. Melancholie, subtile Komik und Klugheit finden wir genauso wie Heiterkeit und Überraschungsmomente. Jochen Schimmang ist ein Autor, der die Ränder aufsucht - Grenzen und Randexistenzen -, die er unaufgeregt überschreitet und einbezieht, der erzählt, wo das Erinnern aufhört in einer ambivalenten Welt des Findens und Verschwindens.