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The Power of collaboration – niedersächsisch-schottische Zusammenarbeit gestartet

Erstes MWK-Forschungsförderprogramm mit internationalem Partner


Forschungsideen der Zukunft entstehen beim Austausch der besten Einfälle. Dazu müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenfinden, Kontakte knüpfen und Projekte starten. Zwischen Niedersachsen und Schottland wird das in Zukunft häufiger der Fall sein: Um den Austausch der Regionen zu vertiefen, reiste Mitte Februar eine Delegation aus dem Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK), Prof. Dr. Joachim Schachtner, dem Generalsekretär der VWStiftung, Dr. Georg Schütte sowie den Universitätspräsidentinnen Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl und Prof. Dr. Angela Ittel nach Schottland. Das von den Universitäten Glasgow und Lüneburg gründete European Centre for Advanced Studies (ECAS) vertraten der Leuphana-Vizepräsident Prof. Dr. Markus Reihlen, der Professor der Universität Glasgow, James Conroy und die stellvertretende Geschäftsführerin Judith Crämer. Energieforschung beschäftigt Schottland und Niedersachsen ganz besonders: Daher reiste Dr. Stephan Barth für das Energieforschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung Oldenburg, mit. Moritz Dütemeyer vertrat die Abteilung "Forschung, Innovation, Europa" des MWK.
Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in der Royal Society of Edinburgh   Bildrechte: RSE
Feierliche Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in der Royal Society of Edinburgh
Die Delegation traf am 12. Februar in Edinburgh ein und suchte das Gespräch mit der deutschen Generalkonsulin Frau Christiane Hullmann. Sie führte anschließend weiter, was der Besuch des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, im Mai 2024 begonnen hatte: Die Idee einer schottisch-niedersächsischen Kooperation hatte kein Jahr später bereits Gestalt angenommen. Die Royal Society of Edinburgh (RSE), das MWK und ECAS hatten ein schottisch-niedersächsisches Forschungs- und Innovationsprogramm entwickelt. Dieses wird ab sofort länderübergreifend Forschungsthemen wie Energie, Lebenswissen- und Bildungswissenschaften, Mobilität und Sicherheitspolitik fördern. Dazu unterzeichneten die Partner ein Memorandum of Understanding am ersten Abend feierlich im altehrwürdigen Sitz der schottischen Akademie der Wissenschaften, der RSE.
Feierliche Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in der Royal Society of Edinburgh von Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner und Prof. Ann Anderson (RSE) Bildrechte: RSE
Feierliche Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in der Royal Society of Edinburgh von Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner und Prof. Ann Anderson (RSE)
Prof. Dr. Joachim Schachtner betonte dabei: „Unsere Initiative unterstreicht, wie wichtig es ist, internationale Netzwerke zu stärken, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen. Sie ebnet den Weg für einen für beide Seiten aussichtreichen Austausch, der die Forschung in beiden Regionen in den kommenden Jahren stärken wird.“ Er dankte insbesondere Professorin Anne Anderson, der Vizepräsidentin der RSE, ohne die die Zusammenarbeit und die gemeinsame Finanzierung nicht möglich gewesen wäre. Die zwei Förderlinien (Details s.u.) sollen sowohl bereits bestehende niedersächsisch-schottische Forschungsgruppen ansprechen als auch zu neuen Verbindungen ermutigen.

Die folgenden zwei Tage standen dann im Zeichen dieser neuen Forschungsmöglichkeiten. Die Delegation besuchte die Universitäten Edinburgh, Glasgow, Stirling und Strathclyde und tauschte sich mit den dortigen Hochschulleitungen aus. Es ging um aktuelle Fragen beider Regionen: Wie wirkt sich der Austritt Großbritanniens aus der EU in Schottland aus? Wie kann es gelingen, internationalen Austausch angesichts größerer Hürden im europäischen Geiste zu fördern? Wie kann die junge Generation für kulturellen und wissenschaftlichen Austausch begeistert werden? Wie wertvoll europäische Verbindungen sind, neue Kooperationen gebraucht werden – darin waren sich alle Gesprächspartnerinnen und -partner einig.

Ebenso teilten alle die Meinung, dass sich die Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen lassen. Einer besonders drängenden Zukunftsfrage, der Energiewende, widmete sich am zweiten Tag eine Podiumsdiskussion im Senatssaal der Universität Glasgow, moderiert von Dr. Georg Schütte. Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie können sich Schottland und Niedersachsen im internationalen Markt der erneuerbaren Energien behaupten? Wie kann die Wirtschaft wachsen und die Sorge der Deindustrialisierung genommen werden? Wie können Energie-Konsumenten begeisterte Energie-Produzenten werden? Auf dem Podium diskutierten Dr. Stephan Barth, Prof. Dr. Daniel Friedrich, Lehrstuhl für Energiesysteme der Universität Edinburgh und Prof. Mercedes Maroto-Valer, stellvertretende Direktorin für globale Nachhaltigkeit an der Heriot-Watt Universität.All die offenen Fragen brauchen eine klare Antwort, waren sie sich einig: Nur mit gemeinsamer Forschung und ständiger Kommunikation in Gesellschaft und Politik. „Die führende Rolle Schottlands im Bereich der erneuerbaren Energien inspiriert uns in Niedersachsen in unseren eigenen Anstrengungen“, hatte Prof. Dr. Joachim Schachtner die Podiumsdiskussion eröffnet. Sein Fazit der Reise: Solche gegenseitigen Inspirationen in Zukunftsfelder brauche es. „Möge das gemeinsame Förderprogramm der Beginn einer niedersächsisch-schottischen Erfolgsgeschichte werden.“ Und lud die schottischen Partnerinnen und Partner zu einem Gegenbesuch in Niedersachsen ein.

Delegationsreise nach Schottland   Bildrechte: MWK
Treffen mit dem Rektor und Vizekanzler der Universität Stirling, Professor Sir Gerry McCormac   Bildrechte: MWK
ECAS
ECAS verwaltet das Tandem Fellowship-Programm, das die Zusammenarbeit zwischen Postdoktoranden und Doktoranden aus Niedersachsen und Schottland fördert. Zudem organisiert es das Joint Forum, eine Netzwerkveranstaltung für Wissenschaftler beider Regionen zum Nutzen aller niedersächsischen und schottischen Universitäten.

EFZN
Das Energieforschungszentrum Niedersachsen bündelt die Energieforschung Niedersachsens. Als gemeinsames wissenschaftliches Zentrum von fünf großen Universitäten - TU Braunschweig, TU Clausthal, Universität Göttingen, Leibniz Universität Hannover und Universität Oldenburg wird hier interuniversitär und interdisziplinär in Sachen erneuerbare Energien zusammengearbeitet.

ForWind
ForWind ist das Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Es soll die Forschungsaktivitäten der drei Universitäten in der Windenergie bündeln.

VolkswagenStiftung
Die VolkswagenStiftung ist Deutschlands größte private, gemeinnützige Wissenschaftsförderin. Sie fördert Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre, die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ebenso wie die Natur- und Ingenieurwissenschaften und die Medizin.

Zukunft.niedersachsen ist das gemeinsamen Förderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.
Delegationsreise nach Schottland   Bildrechte: MWK
Delegationsreise nach Schottland   Bildrechte: MWK

Mehr Informationen zum Innovations- und Forschungsprogramm Niedersachsen-Schottland:

  • Die Förderlinie 1 (Development Track) der Royal Society of Edinburgh ist abrufbar unter: rse.org.uk

    Die Förderlinie 1 finanziert die Royal Society of Edinburgh mit 200.000 £. In dieser Förderlinie sollen sich schottische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere in frühen Karrierephasen in Workshops und ähnlichen Formaten mit ihren niedersächsischen Kollegen vernetzen können.

  • Die Förderlinie 2 (Excellence Track) von MWK und VolkswagenStiftung ist abrufbar unter: zukunft.niedersachsen.de

    In Förderlinie 2, welche das MWK gemeinsam mit der VolkswagenStiftung mit einer Million Euro finanziert, können exzellente bestehende oder konkret geplante deutsch schottische Forschungskooperationen bis zu 100.000 € Projektförderung für bis zu zwei Jahre beantragen.

    Das ECAS organisiert Informationsveranstaltungen zum Förderprogramm, welche am 6. und 18. März stattfinden werden. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte der Ausschreibung oder der Website, die ECAS für das Programm eingerichtet hat.
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