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Norddeutscher Wissenschaftspreis geht an drei länderübergreifende Projekte
Wissenschaftsminister:innen der Nordländer tagen in Hannover
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat heute in Hannover den Norddeutschen Wissenschaftspreis 2024 verliehen. Drei länderübergreifende Projekte aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften teilen sich den Hauptpreis. Ein Projekt wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Insgesamt sind die Ehrungen mit 250.000 Euro dotiert.
„Der Norddeutsche Wissenschaftspreis würdigt, was gute Forschung ausmacht: Über Grenzen hinweg zusammenarbeiten und gemeinsam innovative Erkenntnisse erlangen. Ich freue mich sehr, dass wir auch 2024 wieder herausragende Projekte auszeichnen, die stellvertretend für die vernetzte Spitzenforschung in Norddeutschland stehen. Zwei der drei prämierten Projekte stehen unter niedersächsischer Federführung. Das unterstreicht die hohe Qualität unseres Forschungsstandorts und ist ein toller Erfolg für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Falko Mohrs, Gastgeber und diesjähriger Vorsitzender der Norddeutschen Wissenschaftsminister:innenkonferenz.
Die Auswahl der Preistragenden erfolgte im Rahmen der Norddeutschen Wissenschaftsminister:innenkonferenz, die am Mittwoch (4. Dezember) in Hannover tagte. Zuvor hatte eine von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) koordinierte Fachjury die vier Projekte aus 15 Einreichungen für die Finalrunde empfohlen.
Die prämierten Projekte im Überblick:
Transferpfade norddeutscher Universitäten in der biomedizinischen Forschung (T-NORTH) – Leibniz Universität Hannover
Das Forschungsteam untersucht, wie die Entwicklung neuer Therapien durch Kooperationen zwischen Universitäten, Kliniken und Unternehmen gefördert werden können. An den Standorten Hannover, Hamburg und Kiel analysieren die Forschenden, welche Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidend sind. Ziel ist es, Forschungsergebnisse schneller in die Praxis zu bringen und die medizinische Versorgung zu verbessern.
Die Fachjury lobte die genuin sozialwissenschaftliche Herangehensweise und hebt besonders positiv hervor, dass das Vorhaben zur Verbesserung des Transfers von der medizinischen Forschung in die Patientenversorgung beitragen kann.
Formatives Assessment beim Schreiben: Automatisiertes Feedback unter Verwendung von künstlicher Intelligenz (FORMAT) – Universität Hildesheim
Das Projekt FORMAT untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch und Englisch beim Schreibenlernen unterstützen kann. Erste Ergebnisse zeigen, dass KI effektives Feedback geben und somit den Lernerfolg fördern kann, aber noch nicht auf die individuellen Bedarfe aller Lernenden optimal eingeht. Ziel des Projekts ist es, Bedingungen für den erfolgreichen Einsatz von KI zu klären und Lehrkräfte mit neuen Tools zu entlasten. So sollen Bildungschancen gerechter gestaltet werden.
Die Auswahlkommission zeigt sich beeindruckt vom bisherigen Erfolg der Kooperation und dessen Ansatz bei einem höchst relevanten und aktuellen Thema. Sie stellt zudem heraus, dass der Erfolg des Projekts zugleich ein Beispiel der positiven Entwicklung von Initiativen des wissenschaftlichen Nachwuchses darstelle. Zudem wird die enge Einbindung von Schulen und die bisherige Drittmitteleinwerbung gelobt.
Forschungsnetzwerk Nord: Reproduktive Gerechtigkeit (ReproGerecht) – Universität Rostock
Das Forschungsnetzwerk ReproGerecht untersucht, wie die reproduktive Gerechtigkeit in Deutschland verbessert werden kann. Im Fokus stehen Fragen der Reproduktionsmedizin und ihre rechtliche sowie gesellschaftliche Gestaltung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines einheitlichen Regelwerks für die Eizellabgabe. Das Netzwerk arbeitet eng mit Akteurinnen und Akteuren aus der Politik und Gesellschaft zusammen, um die Forschungsergebnisse in aktuelle Debatten einzubringen. Das Projekt ist an der Universität Rostock und der Bucerius Law School in Hamburg angesiedelt.
Die Fachjury würdigt den besonderen Ideenreichtum und die innovativen methodischen Ansätze der Initiative, die von jungen engagierten Wissenschaftlerinnen am Anfang ihrer Karrieren getragen wird. Darüber hinaus sei die Kombination soziologischer und rechtswissenschaftlicher Perspektiven außergewöhnlich und vielversprechend.
Mit einm Anerkennungspreis wurde das Projekt Entdeckung und Erforschung steinzeitlicher Großstrukturen am Grund der westlichen Ostsee (SEASCAPES) unter Leitung der Universität Rostock gewürdigt. Sind die Forschenden mit ihrem Vorhaben erfolgreich, könnte dies zu einem neuen Blick auf die Lebensweise der Menschen vor rund 14.000 Jahren führen, die bislang als nomadisch galten. Eine besondere Stärke sieht die Auswahlkommission in der interdisziplinären Zusammenarbeit von Natur- und Kulturwissenschaften.
Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird seit 2012 alle zwei Jahre von den Wissenschaftsministerien der Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vergeben. Er ist mit insgesamt 250.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung für den Preis gibt jeweils vor, in welchem thematischen Bereich herausragende wissenschaftliche Leistungen oder Kooperationsprojekte gesucht werden. Für 2024 waren Arbeiten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften aufgerufen.
Mit der Auszeichnung sollen innovative Forschungsprojekte und Kooperationen ausgezeichnet werden, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Entwicklung Norddeutschlands leisten und gesellschaftlich relevante Themen adressieren. Im Fokus stehen Kooperationen und Projekte, die grenzüberschreitend, also länderübergreifend in dieser Region durchgeführt werden.
Die Fachkommission stand unter dem Vorsitz von Prof. Ortwin Renn. Mit Dr. Antonietta Di Giulio, Prof. Dr. Eva-Maria Jakobs, Prof. Dr.-Ing. Stefanie Bremer, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Prof. Dr. Claudine Moulin, Prof. Dr. Birgitt Riegraf und Prof. Dr. Tanja Henking waren Expertinnen und Experten aus verschiedenen Teilbereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten.
Artikel-Informationen
erstellt am:
04.12.2024
Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
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