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Minister Mohrs verleiht Wissenschaftspreis Niedersachsen 2022

„Wir brauchen eine leistungsstarke Hochschullandschaft als Garant für Innovationsfähigkeit“


Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat am heutigen Dienstagabend im Landesmuseum Hannover 21 Persönlichkeiten mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2022 ausgezeichnet. Geehrt wurden zwei Wissenschaftlerinnen und zwei Wissenschaftler, die sich auf herausragende Weise um die Hochschulentwicklung in Niedersachsen verdient gemacht haben. Darüber hinaus wurden vier Preise an Studierende beziehungsweise ein Studierendenteam vergeben. Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen werden hervorragende Leistungen in Forschung, Transfer, Lehre und Studium gewürdigt. Der Preis ist mit insgesamt 109.000 Euro dotiert. Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind an einer niedersächsischen Hochschule tätig.

„Gerade in Zeiten von Krisen und Umbrüchen brauchen wir eine leistungsstarke Hochschullandschaft als Garant für die Innovationsfähigkeit unseres Landes. Forschende liefern Ideen und Lösungsansätze für die hochkomplexen Herausforderungen unserer Gegenwart und unserer Zukunft“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die Forschung der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger an Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Energie, Mobilität, Digitalisierung und Medizin sowie zu Fragen der Ethik und des gesellschaftlichen Zusammenhalts beweist: Niedersachsens Hochschulen sind leistungsstark und innovativ. Ich gratuliere allen Ausgezeichneten ganz herzlich. Mein Wunsch: Machen Sie bitte weiter so!“

Kategorie I – Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule

Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsmedizin Göttingen

Den mit 25.000 Euro dotierten Preis als Wissenschaftlerin an einer niedersächsischen Universität oder gleichgestellten Hochschule erhält Prof. Dr. Claudia Wiesemann. Die Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen gilt als Pionierin der Medizinethik in Deutschland und hat deren wissenschaftliche Exzellenz und internationale Sichtbarkeit entscheidend vorangetrieben. Sie wurde auf einen der ersten deutschen Lehrstühle für Ethik der Medizin berufen, der schon Ende der 1990er Jahre vom Land Niedersachsen weitsichtig eingerichtet wurde.

Seit langem und mit großem persönlichen Engagement setzt sie sich für einen fairen und transparenten ethischen Diskurs mit Politik und Öffentlichkeit ein. Die Forscherin hat wesentlich dazu beigetragen, den in einer pluralen Gesellschaft so wichtigen Fragestellungen der Medizinethik in Deutschland Anerkennung zu verschaffen. Als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats hat sie – zuletzt in der Corona-Pandemie – mit großem Elan sachliche und konstruktive gesellschaftliche Debatten in ethisch brisanten Fragen befördert.

Unter ihrer Ägide wurde die Ausbildung des Nachwuchses im Fach Medizinethik intensiv vorangetrieben. In enger Kooperation mit der vom Land Niedersachsen geförderten Geschäftsstelle der Akademie für Ethik in der Medizin in Göttingen entwickelte sich das Göttinger Institut für Ethik und Geschichte der Medizin zu einer zentralen Anlaufstelle für die Ausbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie klinischen Ethikberatenden.

Kategorie I – Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer Fachhochschule

Prof. Dr. Christoph von Viebahn, Hochschule Hannover

Den mit 25.000 Euro dotierten Preis als Wissenschaftler an einer niedersächsischen Fachhochschule erhält Prof. Dr. Christoph von Viebahn. Der Professor für Wirtschaftsinformatik und Grundlagen der BWL lehrt und forscht an der Hochschule Hannover in den gesellschaftlich relevanten Bereichen Digitalisierung, Mobilität, Energie und gesellschaftliche Teilhabe. Ihm ist es gelungen, in wenigen Jahren eine sehr aktive und erfolgreiche Arbeitsgruppe aufzubauen, die seit 2022 unter dem Namen „das hub“ (data analytics and simulation hub for production, logistics and mobility) firmiert. Mit der Zusammenstellung dieses fakultätsübergreifend arbeitenden Forschungsteams stärkt er die innerinstitutionelle Zusammenarbeit an der Hochschule Hannover nachhaltig.

Bei der Betreuung kooperativer Promotionen mit der Universität Hildesheim ist von Viebahn ebenso aktiv wie in der akademischen Selbstverwaltung. Besonders hervorzuheben ist diesbezüglich seine Initiative „Ladies in Logistics“ zur Unterstützung und Stärkung von jungen Wissenschaftlerinnen in der Logistik. Hinsichtlich der interinstitutionellen Zusammenarbeit sowie des Transfers wirkt er ebenfalls strukturbildend, indem er verschiedene universitäre Einrichtungen und wichtige lokale Unternehmen zusammenzubringt, um gemeinsam an drängenden Fragen des innerstädtischen Zusammenlebens zu arbeiten.

Kategorie II – Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule

Dr.-Ing. Clemens Hübler, Leibniz Universität Hannover

Den Preis als Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase, dotiert mit 20.000 Euro, erhält Dr. Clemens Hübler. Er ist Postdoktorand und Gruppenleiter am Institut für Statik und Dynamik sowie Geschäftsführer, Vorstandsmitglied und Teilprojektleiter des Sonderforschungsbereichs „Offshore-Megastrukturen“ der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschung, die sich auf das zukunftsweisende Thema Offshore-Windenergieanlagen konzentriert, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Qualität seiner Arbeit stellt er durch für sein wissenschaftliches Alter beeindruckende Drittmittelerfolge und seine tragende Rolle in einem Sonderforschungsbereich sowie als Gruppenleiter unter Beweis.

Bereits während seines Promotionsstudiums hatte er begonnen, sich ein internationales Netzwerk aufzubauen Auch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit universitären und Praxispartnern hat er erfolgreich initiiert, bspw. indem er unter signifikanter Beteiligung der Industrie zwei BMWi-Verbundforschungsprojekte eingeworben hat. Aus einem dieser Projekte resultierte die Entwicklung eines Software-Tools sowie ein Start-up.

Kategorie III – Lehrpreis

Dr. Katja Politt, Leibniz Universität Hannover

Der Wissenschaftspreis in der Kategorie „Lehre“, dotiert mit 25.000 Euro, geht an Dr. Katja Politt. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar an der Leibniz Universität Hannover. Sie zeichnet sich in besonders hohem Maße durch ihren Beitrag zur grundsätzlichen Verbesserung der Lehre aus. Seitens der Studierenden wird sie als außerordentlich engagierte und kompetente Lehrende beschrieben, deren Enthusiasmus und Freude an ihrem Fachgegenstand ansteckend ist. Besonders überzeugend ist ihr innovatives und kreatives Lehr- und Beratungskonzept, das sie in ihren Lehrveranstaltungen konsequent umsetzt.

Ihr Lehrkonzept zielt dabei nicht nur auf die Vermittlung von Fakten- und Methodenwissen ab, sondern ist darauf ausgerichtet, die Studierenden zum selbständigen Lernen, wissenschaftlichen Arbeiten sowie zum kritischen, analytischen Denken zu befähigen. Mit ihren Methoden gelingt es ihr, die Studierenden für Forschung und Lehre zu begeistern.

Kategorie IV – Studierende

Für ihre herausragenden fachlichen Leistungen oder ihr besonderes gesellschaftliches Engagement geehrt wurden folgende Studentinnen und Studenten:

Mandy Hoffmann, TU Braunschweig

Mohanad Khalaf, Hochschule Hannover

Kerith Anna Katharina Müller, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

Team Off Label – der Podcast über Vorbilder_innen in der Medizin, Studierende der Medizinische Hochschule Hannover

Sie erhalten jeweils beziehungsweise im Team ein Preisgeld von 3.500 Euro.


Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von den niedersächsischen Hochschulen vorgeschlagen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Für die Kategorie „Lehre“ wurde eine gesonderte Jury eingesetzt, die zur Hälfte aus Studierenden bestand. Der Wissenschaftspreis Niedersachsen wurde zum sechzehnten Mal vergeben.

» Mehr zur Verleihung des Wissenschaftspreises Niedersachsen 2022

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Artikel-Informationen

erstellt am:
15.11.2022
zuletzt aktualisiert am:
17.11.2022

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Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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