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Land unterstützt Erforschung des Mikroklimas in Ballungsräumen

MWK und VolkswagenStiftung fördern Aufbau eines Climate Future Labs am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen mit bis zu fünf Millionen Euro


Ballungsräume und ihr Mikroklima sind besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen – mit weitreichenden Folgen für Mensch, Umwelt, wirtschaftlichen Aktivitäten, Mobilität, und Infrastrukturen wie Energie- und Wasserversorgung. Mit der Förderausschreibung „Mikroklima in Ballungsräumen“ sollen nun die Auswirkungen des Klimawandels in dicht besiedelten Gebieten erforscht und die Entwicklung von Lösungsansätzen im Sinne des Klimaschutzes und der Klimaanpassung angeregt werden. Gesucht ist zu diesem Zweck ein standortübergreifendes Climate Future Lab für das Zentrum Klimaforschung Niedersachsen, das im Sommer 2025 starten soll.

„Schon heute leben 75 Prozent aller Menschen in Ballungsgebieten. Die dicht besiedelten urbanen Gebiete und ihr Mikroklima sind durch die Konzentration von Menschen, Wirtschaftsleistung und Infrastruktur einerseits für einen Großteil des Energie- und Ressourcenverbrauchs verantwortlich, andererseits sind sie besonders verwundbar für die Folgen des Klimawandels“, so Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. „Der Betrachtung der Ballungsgebiete und ihrer Potenziale kommt daher eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu. Mit unserer Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit die Wissenschaft diese Potenziale heben, Lösungsansätze und innovative Instrumente zur Anpassung liefern kann.“

Dass die Erforschung des urbanen Mikroklimas besonders erfolgsversprechend ist, erklärt Prof. Manfred Krafczyk, Hauptamtlicher Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der Technischen Universität Braunschweig, dessen Ressort die ZKfN-Geschäftsstelle zugeordnet ist: „Das hier ausgeschriebene Climate Future Lab bietet eine herausragende Gelegenheit, Mikroklimata aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven in enger Kooperation mit Städten, Kommunen und Bürger*innen zu erforschen. Durch diese besondere Vernetzung können Forschungsergebnisse entstehen, welche nicht nur die Grundlagen der Klimafolgenforschung in Ballungsräumen befördern, sondern deren Impact sich darüber hinaus positiv auf das gesellschaftliche und individuelle Leben in Ballungsgebieten auswirken wird.“

Ob Erforschung der Veränderung der Mikroklimata, rechnergestützte Simulation des Mikroklimas oder die Entwicklung von bioklimatischen Ansätzen im Bereich der Raumplanung - die Ausschreibung ist thematisch bewusst offengehalten. Wissenschaftler*innen aus vielfältigen Disziplinen wie Geographie, Soziologie, Bauphysik, Biologie, uvm. sind eingeladen, sich mit interdisziplinären Projektanträgen auch unter Beteiligung von Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft zu bewerben. Im Climate Future Lab „Mikroklima in Ballungsräumen“ sollen sie sich mit Praxispartner*innen vernetzen, über aktuelle Forschungsfragen austauschen, Ideen für Forschungsprojekte generieren und Lösungen für eine sichere und gerechte Klimazukunft erarbeiten.

Antragsberechtigt sind Konsortien aus mindestens drei Wissenschaftler*innen aus drei verschiedenen niedersächsischen Universitäten, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen. Externe Partner*innen sowie internationale Hochschulen im Verbund sind ebenfalls erwünscht. Die Mitglieder des Climate Future Labs sind außerdem aufgefordert, im Projektverlauf weitere kooperative, geförderte oder beauftragte Forschungsprojekte und Drittmittel einzuwerben, um so die thematische Vernetzung im Bereich der Forschung zum Klimawandel bzw. möglicher Klimafolgen im Land Niedersachsen zu stärken.

Gefördert wird das Climate Future Lab mit bis zu fünf Millionen Euro aus dem Programm zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Das Programm soll Forschung und Lehre in Niedersachsen gezielt in den drei Schwerpunkten Digitalität, Transformation und Spitzenforschung fördern. Der Förderzeitraum des Climate Future Labs beläuft sich, vorbehaltlich einer positiven Zwischenevaluation, auf sechs Jahre. Die Antragsfrist endet am 30. Oktober 2024.

Kick-off-Event für interessierte Bewerber*innen

Die ZKfN-Geschäftsstelle bietet am 09. Juli 2024 von 12-14 Uhr eine Onlineveranstaltung zum Start in die Bewerbungsphase an. Interessierte Wissenschaftler*innen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Nach einer Begrüßung durch ZKfN-Geschäftsführerin Katharina Zickwolf haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zur Ausschreibung zu stellen und sich gleichzeitig mit anderen Wissenschaftler*innen zu vernetzen, um so die Konsortienbildung zu befördern. Die kostenfreie Anmeldung ist über eine Anmeldemaske auf der ZKfN-Website möglich.

Über zukunft.niedersachsen

zukunft.niedersachsen (ehemals „Niedersächsisches Vorab“) ist ein Wissenschaftsprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Zudem kamen 2023 einmalig 576,3 Mio. Euro Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG hinzu. Auch dieser Betrag wird in den nächsten Jahren für das Programm zukunft.niedersachsen eingesetzt. 2023 flossen so insgesamt 510,5 Mio. Euro in Niedersachsens Forschung und Wissenschaft. Eines der geförderten Projekte ist das neue Zukunftslabor Circular Economy am ZDIN. Weitere Informationen zu „zukunft.niedersachsen“ finden sich hier.

Die Ausschreibung zur Förderung finden Sie auf der Website von zukunft.niedersachsen unter: https://zukunft.niedersachsen.de/foerderangebot/climate-future-labs/

Sowie auf der Website des ZKfN unter: https://zkfn.de/call-for-proposals/


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Artikel-Informationen

erstellt am:
01.07.2024

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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