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Kulturminister Mohrs verleiht Niedersächsischen Literaturpreis 2024

Maxim Biller und Charlotte Gneuß nehmen Nicolas-Born-Preis in Hannover entgegen


Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (l.) hat den Autor Maxim Biller und die Autorin Charlotte Gneuß mit dem Niedersächsischen Literaturpreis 2024 ausgezeichnet.   Bildrechte: MWK/Henning Scheffen
Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (l.) hat den Autor Maxim Biller und die Autorin Charlotte Gneuß mit dem Niedersächsischen Literaturpreis 2024 ausgezeichnet.

Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs hat den Autor Maxim Biller und die Autorin Charlotte Gneuß am Mittwochabend im Landesmuseum Hannover mit dem diesjährigen Niedersächsischen Literaturpreis ausgezeichnet. Biller erhielt den Nicolas-Born-Preis, der mit 20.000 Euro prämiert ist. Der mit 10.000 Euro dotierte Nicolas-Born-Debütpreis ging an Charlotte Gneuß.

„Schriftstellerinnen und Schriftsteller nehmen gerade in politisch umtriebigen Zeiten eine gesellschaftliche Funktion von besonderer Bedeutung ein. Literatur schafft Räume für Reflexion, fürs Nachdenken und fürs Überdenken. Nicolas Born beobachtete die Entwicklungen in der Gesellschaft genau. In seinen Texten verbindet sich große politische Wachheit mit herausragendem literarischem Können“, so Kulturminister Falko Mohrs bei der Preisverleihung im Landesmuseum Hannover. „Mit Charlotte Gneuß und Maxim Biller zeichnen wir zwei herausragende Literaturschaffende aus, deren Texte in der Tradition Nicolas Borns stehen. Beide beschäftigen sich mit einer teils sehr persönlichen Erinnerungsarbeit und verweisen dabei auch auf drängende Themen der Gegenwart. Ich gratuliere den beiden ganz herzlich zur Auszeichnung mit dem Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen.“

Die Niedersächsische Literaturkommission würdigt die Preistragenden:

„Maxim Biller ist als großer Prosaist und streitbarer Essayist einer der bekanntesten deutschen Autoren seiner Generation. Sein Name ist regelmäßig einer der erstgenannten, wenn es um eine jüdische Perspektive in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geht. Seine Romane und Novellen verhandeln mit hohem persönlichem Einsatz oft jene Themen, die erst mit Verzögerung auch im Bewusstsein der Allgemeinheit als drängende Fragen der Gegenwart begriffen worden sind.“

„In Charlotte Gneuß’ Debütroman sitzt jedes Wort: Wir werden nicht aufgefordert zu fühlen, sondern wir werden in Empfindungen geworfen. Wir werden nicht über historische Zusammenhänge belehrt, sondern wir verstehen unmittelbar. Dies ist das Resultat einer meisterhaften Beherrschung der nie aufdringlich eingesetzten Mittel, der sorgsamen Arbeit an der Sprache und einer klugen Komposition. Hierzu gehört nicht zuletzt eine erzählerische Ökonomie, die uns Lesenden den nötigen Raum lässt, um die unauflösbaren Ambivalenzen der menschlichen Existenz zu erkennen und auszuhalten.“


Maxim Biller   Bildrechte: MWK/Henning Scheffen
Nicolas-Born-Preis: Maxim Biller Biller erhielt den Nicolas-Born-Preis, der mit 20.000 Euro prämiert ist.

Maxim Biller betont den Einfluss Nicolas Borns auf sein Werk: „Der realistische und zugleich extrem poetische Blick des Schriftstellers Nicolas Born auf das graue, innerlich völlig zerrissene Westdeutschland der 70er Jahre hat mich schon als Teenager fasziniert. Sein Roman ‚Die Fälschung‘ war ein Meteorit, der damals in unsere politische und literarische Landschaft eingeschlagen ist und sie bis zur deprimierenden Kenntlichkeit erhellt hat. Darum freue ich mich sehr über den Preis, der mir in seinem Namen verliehen wird. Denn auch ich will mit meiner Literatur nichts anderes tun, als die Welt zu zeigen, wie sie ist – und nicht, wie die Ideologen und literarischen Staubsaugervertreter von heute sie sich wünschen. Literatur ist nicht Politik, Literatur ist Poesie. Danke!“

Charlotte Gneuß zu ihrer Auszeichnung: „Große Teile meines Romans sind im Wendland erstanden, der Wahlheimat von Nicolas Born. Er und seine Generation haben dort nicht nur gegen ein atomares Endlager gekämpft, sondern auch utopische Orte geschaffen, die bis heute bestehen, und um die ich dankbar bin. Umso größer ist meine Freude, den Nicolas-Born-Debütpreis zu erhalten. Preise wie dieser ermöglichen ein marktunabhängiges und also tatsächlich freies künstlerisches Schaffen. Dafür danke ich der Jury und dem Land Niedersachsen von Herzen.“

Charlotte Gneuß wird mit dem Nicolas-Born-Debütpreis 2024 ausgezeichnet   Bildrechte: MWK/Henning Scheffen
Charlotte Gneuß wird mit dem Nicolas-Born-Debütpreis 2024 ausgezeichnet.

Hintergrund:

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur verleiht den Nicolas-Born-Preis im jährlichen Wechsel mit den Walter Kempowski Preis für biografische Literatur. Der Preis wird auf Empfehlung der Niedersächsischen Literaturkommission vergeben. Ihr gehören an: Prof. Dr. Thomas Boyken (Universität Oldenburg), Kathrin Dittmer (Literaturhaus Hannover, Vorsitzende), Lisa Kreißler (Schriftstellerin), Prof. Dr. Matthias Lorenz (Leibniz Universität Hannover), Volker Petri (Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Nord e.V.) und Alexander Solloch (NDR Kultur).

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Artikel-Informationen

erstellt am:
27.11.2024
zuletzt aktualisiert am:
28.11.2024

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