Hebammenstudium startet an zwei Hochschulen
Minister Thümler: „Niedersachsen gehört zu den Vorreitern der Akademisierung“
Die akademische Hebammenausbildung in Niedersachsen startet im Wintersemester 2020/21. Angeboten werden zwei grundständige Bachelorstudiengänge „Hebammenwissenschaft“, einer an der Jade Hochschule Wilhelmshaben/Oldenburg/Elsfleth in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg am Standort Oldenburg, einer an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen am Standort Göttingen. Die Hochschule Osnabrück und die Medizinische Hochschule Hannover werden mit ihren Angeboten zum Wintersemester 2021/22 folgen. Ziel der Landesregierung ist es, insgesamt etwa 140 zusätzliche Studienanfängerplätze an vier Standorten im Land zu schaffen.
„Es ist uns mit großem Engagement und Unterstützung aller Beteiligten gelungen, diesen zukunftsweisenden Ausbildungsweg anzubieten. Damit gehört Niedersachsen bundesweit zu den Vorreitern bei der akademischen Hebammenausbildung“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler. „Die Anforderungen an den Hebammenberuf sind gewachsen, die Ausbildung wird ständig anspruchsvoller. Mit dem neuen Studienangebot sorgen wir dafür, dass genügend Fachkräfte hervorragend ausgebildet werden.“
Derzeit bietet die Hochschule Osnabrück bereits einen ausbildungsergänzenden Studiengang „Midwifery“ an. Dieser Studiengang bietet 45 Anfängerplätze pro Jahr und wird zunächst zur Weiterqualifizierung bereits examinierter Hebammen, später dann als grundständiges Programm unter den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen weitergeführt. In den Jahren 2020 und 2021 stellt die Landesregierung für die Maßnahmen rund 4,8 Millionen Euro bereit. Eine langfristige Finanzierung ist eingeplant.
Bislang haben pro Jahr ca. 100 Hebammenschülerinnen und Entbindungspfleger ihre Ausbildung in Niedersachsen begonnen. Es werden also künftig mehr Studienplätze für den akademischen Ausbildungsweg zur Verfügung stehen, als derzeit Berufsfachschulplätze vorhanden sind. So kann die hohe Nachfrage nach Hebammen vor allem in der Geburtshilfe gedeckt und der akademische Nachwuchs in diesem Bereich sichergestellt werden.
Die Hebammenausbildung wird deutschlandweit auf ein akademisches Studium umgestellt. Bundestag und Bundesrat hatten die Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie im Januar 2020 beschlossen. Bislang wurden Hebammen und Entbindungspfleger drei Jahre lang an Hebammenschulen ausgebildet. Die akademisierte Ausbildung findet in einem siebensemestrigen Studium statt, das mit einem Bachelorabschluss und der staatlichen Anerkennung als Hebamme endet.
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erstellt am:
14.09.2020
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