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FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven

Neue Perspektiven für die Hochschulentwicklung im nordwestlichen Niedersachsen


HANNOVER/EMDEN. Die Empfehlungen zur Hochschulentwicklung im nordwestlichen Niedersachsen haben am (heutigen) Montag der Vorsitzende der im Juli 2008 berufenen Strukturkommission "Zukünftige Entwicklung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland /Wilhelmshaven", Prof. Dr. Clemens Klockner, und der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, in Emden der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Minister schloss sich den Empfehlungen der Strukturkommission uneingeschränkt an. Das unabhängige Expertengremium empfiehlt, die FH OOW zu schließen und zwei selbstständige Fachhochschulen mit den Arbeitsbezeichnungen Fachhochschule Emden / Leer (FH EMD/LER) und Fachhochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth (FH WHV/OL/Els) neu zu errichten.

"Mit den Empfehlungen der Strukturkommission zur Hochschul-entwicklung im nordwestlichen Niedersachsen können jetzt neue und sinnvolle Perspektiven für die Zukunft eröffnet werden", so Wissenschaftsminister Stratmann.

Der FH EMD/LER werden Ausbauperspektiven eröffnet. Sie wird mit eigenständigen Verwaltungsbereichen und Zentralen Einrichtungen ausgestattet und soll dabei soweit wie möglich Ressourcen benachbarter Einrichtungen nutzen.

Die FH WHV/OL/Els soll in einem Kooperationsmodell insbesondere im Verwaltungs- und zentralen Dienstleistungsbereich, in Forschungs-, Wissens- und Technologietransfer sowie in geeigneten Feldern auch im akademischen Bereich mit der Universität Oldenburg verknüpft werden.

Für die FH WHV/OL/Els und die Universität Oldenburg soll ein gemeinsamer Hochschulrat zur Erfüllung der Aufgaben nach § 52 NHG gebildet werden.

Die Umsetzung der Empfehlungen erfordert gesetzliche Regelungen. Diese sollen zügig in einer entsprechenden Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes vorgenommen werden.

Zusammenfassung der Empfehlungen:

Die Strukturkommission empfiehlt,

1. die Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven zu schließen und zwei selbstständige Fachhochschulen mit den Arbeitsbezeichnungen Fachhochschule Emden / Leer (FH EMD/LER) und Fachhochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth (FH WHV/OL/Els) neu zu errichten;

2. für einen begrenzten Zeitraum für beide Hochschulen geeignete Persönlichkeiten mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten oder der Präsidentin zu beauftragen;

3. der FH EMD/LER die in der Empfehlung erläuterte Ausbauperspektive zu eröffnen;

4. die FH EMD/LER mit eigenständigen Verwaltungsbereichen und Zentralen Einrichtungen auszustatten und dabei soweit wie möglich Ressourcen benachbarter Einrichtungen zu nutzen;

5. die FH WHV/OL/Els in einem Kooperationsmodell insbesondere im Verwaltungs- und Zentralen Dienstleistungsbereich, in Forschungs-, Wissens- und Technologietransfer sowie in geeigneten Feldern auch im akademischen Bereich mit der Universität Oldenburg zu verknüpfen.

6. für die FH WHV/OL/Els und die Universität Oldenburg einen gemeinsamen Hochschulrat zur Erfüllung der Aufgaben nach § 52 NHG zu bilden;

7. die Umsetzung des Kooperationsmodells zwischen der Universität Oldenburg und der FH WHV/OL/Els gesetzlich zu regeln;

8. die Entwicklung der beiden neuen Hochschulen und das Kooperationsmodell mit einer Anschubfinanzierung zu unterstützen, die über den Ausgleich von durch die "Defusion" zusätzlich bewirkten Kosten hinausgeht und von den Beteiligten als Anreiz verstanden werden soll, dem Modell zum Erfolg zu verhelfen;

9. die Überlegungen und Hinweise bei der weiteren Entwicklungsplanung der beiden Hochschulen als Leitvorstellungen verbindlich zu machen und bereits vor Inkrafttreten der gesetzlichen Regelungen zur "Defusion" noch in der Struktur der FH OOW zur Anwendung gelangen zu lassen;

10. den neu zu errichtenden Hochschulen durch Gesetz aufzugeben, bis zum 30.06.2010 Entwicklungspläne gem. § 1 Abs. 3 NHG aufzustellen.

Hintergrund:

Zur künftigen Entwicklung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven hatte der Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann im Juli 2008 eine Strukturkommission berufen, um der Hochschule und dem Land Rat und Empfehlungen zu geben. Die Strukturkommission bestand ausschließlich aus externen Mitgliedern, die in der Leitung und Entwicklungsplanung von Hochschulen über breite Erfahrungen verfügen und in überregionalen Gremien tätig sind oder waren.

Die jetzt von der Strukturkommission empfohlene Neuausrichtung war notwendig geworden, da die mit dem "Gesetz zur Errichtung einer Fachhochschule Oldenburg/ Ostfriesland/Wilhelmshaven und zur Änderung der Niedersächsischen Hochschulgesetzes vom 11. November 1999" vom Niedersächsischen Landtag zum 1. Januar 2000 beschlossene Fusion der bis dahin selbständigen Fachhochschulen Oldenburg, Ostfriesland und Wilhelmshaven zu einer Fachhochschule Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven (FH OOW) nicht die von der damaligen Landesregierung erhofften Wirkungen erzielt hat.

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.02.2009
zuletzt aktualisiert am:
08.07.2014

Ansprechpartner/in:
Frau Jenny Sturm

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Stellvertretende Pressesprecherin
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2603
Fax: 0511/120-2601

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