Ministerpräsident David McAllister: „European Medical School bietet eine einzigartige, grenzüberschreitende Medizinerausbildung“
Die European Medical School (EMS) Oldenburg-Groningen ist heute feierlich in Oldenburg eröffnet worden. Ministerpräsident David McAllister begrüßte die 40 Erstsemester im Hörsaalzentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und wünschte ihnen viel Freude und Erfolg für ihr Studium.
Der Ministerpräsident sagte:
„Dies ist ein besonderer Tag für die guten Beziehungen zwischen den Niederlanden und Niedersachsen und ein ebenso besonderer Tag für die Universität Oldenburg. Der neue Studiengang gibt einen dreifachen Anlass zur Freude. Die European Medical School hat europapolitische Bedeutung, weil sie der erste grenzüberschreitende Medizinstudiengang in Europa ist. Sie ist die erste Gründung einer medizinischen Fakultät in Deutschland seit knapp 20 Jahren und ist damit wissenschaftlich bedeutend. Und der Studiengang hat einen weiteren entscheidenden Vorteil, weil er dabei helfen wird, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern."
Das Land Niedersachsen unterstützt den Aufbau der EMS in den nächsten Jahren mit insgesamt mehr als 57 Millionen Euro.
Der niederländische Honorarkonsul Hylke Boerstra, der in Vertretung für Marnix Krop – Botschafter des Königreichs der Niederlande – das Grußwort sprach, sagte: „Ich freue mich sehr über die strukturelle Kooperation zwischen den Universitäten Oldenburg und Groningen. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die einzigartig in Europa ist. Die European Medical School, wie aber auch die Hanse-Law-School, in der ebenfalls beide Universitäten gemeinsam mit der Universität Bremen ihre Kräfte bündeln, könnten sogar Modell stehen für weitere grenzüberschreitende wissenschaftliche Gemeinschaftsprojekte zwischen Deutschland und den Niederlanden."
Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, sieht zudem eine neue Perspektive für Medizinstudierende. „Die European Medical School ist nicht nur die Antwort auf den Ruf nach einer stärker praxisorientierten medizinischen Hochschulbildung. Sie gibt den Studierenden auch Gelegenheit zum kulturellen Austausch und bietet ihnen damit wertvolle Erfahrungen, die weit über das reine Medizinstudium hinausgehen. Dass das Interesse für neue Wege des Studierens groß ist, zeigen die Bewerberzahlen", so Johanna Wanka. Mehr als 1.200 Studienbewerbungen gingen für die 40 Studienanfängerplätze der EMS ein.
Das vom Wissenschaftsrat im Jahr 2010 positiv begutachtete Konzept der EMS war Grundlage für den neuen, gemeinsam verantworteten Studiengang der Humanmedizin. Das Studium schließt wahlweise mit dem Staatsexamen an der Universität Oldenburg oder mit dem Bachelor/Master der Rijksuniversiteit Groningen ab. Die Ausbildung erfolgt durch eine Kooperation mit den Oldenburger Krankenhäusern und durch Praxisstationen bei niedergelassenen Ärzten. Sie zeichnet sich aus durch ein intensives Zusammenwirken der unterschiedlichen medizinischen Disziplinen in Lehre und Forschung vom ersten Studientag an. Die Studieninhalte sind eng verzahnt und haben einen hohen Praxisbezug.
An den Standorten Oldenburg und Groningen haben im Wintersemester 2012/2013 jeweils 40 Studierende das Studium der Humanmedizin begonnen. Dabei absolvieren die Medizinstudierenden jeweils zwei Semester der Studienzeit an der anderen Partneruniversität.
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erstellt am:
23.10.2012
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