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Archäologisches Erbe im Wattenmeer wird offengelegt

Niedersächsische Küstenforscher und Denkmalpfleger starten Projekt


HANNOVER/WILHELMSHAVEN. In einem gemeinsamen Vorhaben erforschen das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung und das Landesamt für Denkmalpflege jetzt das archäologische Erbe im Wattenmeer. Das Projekt „Besiedlungs- und Kulturgeschichte des Niedersächsischen Wattenmeerraums“ erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Das Land hat für das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben eine halbe Million Euro bereitgestellt.

„Durch das gemeinsame Projekt können die Forscher systematisch Bodenfunde im Wattenmeer sichten und auswerten. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass wir dort verborgene Kulturgüter erhalten und schützen können. Zugleich erhoffen wir uns davon neue Erkenntnisse zur wechselhaften Besiedlungsgeschichte des heutigen Nationalparks“, sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka.

Die UNESCO hatte vor rund drei Jahren entschieden, den niederländischen und den deutschen Teil des Wattenmeeres als Weltnaturerbe anzuerkennen. Doch die damit verbundene höhere Wertschätzung und Beachtung gilt bislang in erster Linie den einzigartigen Naturphänomenen. Da die wenigen bekannten archäologischen Fundstellen zumeist auf Zufallsfunde zurückgehen, ist das im Wattenmeer verborgene kulturelle Erbe bisher weniger im Blickpunkt gewesen. Die Experten erhoffen sich mit dem „Wattenmeerprojekt“ auch die Wahrnehmung des archäologischen Erbes deutlich zu verbessern.

Das Forschungsvorhaben wurde im Auftrag der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen von zwei externen Fachgutachtern positiv bewertet. Die Experten sehen eine zeitnahe, systematische Inventarisierung des archäologischen Erbes auch vor dem Hintergrund als geboten an, weil zunehmend Offshore-Windkraftanlagen im Wattenmeer entstehen. Vor allem die für die Windparks erforderlichen Stromleitungen, aber auch klimatische Veränderungen und Sandspülungen verändern diesen Kulturraum. Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen bewerten die Gutachter die zu erwartenden Forschungsergebnisse als fundierte Grundlage für künftige Planungs- und Entscheidungsprozessen im Offshore-Bereich. Dazu stellt das Landesamt für Denkmalpflege die bei dem Projekt gewonnenen Daten im Denkmalfachinformationssystem ADABweb (Allgemeine Denkmaldatenbank) bereit. Diese kommen dann nicht nur dem Erhalt des kulturellen Erbes zugute, sondern stärken auch die Planungssicherheit für Investoren und Behörden.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
02.07.2012
zuletzt aktualisiert am:
03.07.2012

Ansprechpartner/in:
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Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel: 0511/120-2599
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