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2,3 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln fließen in niedersächsische Corona-Forschung

Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler freut sich über einen weiteren positiven Impuls für die niedersächsische Infektionsforschung. Rund 2,3 Millionen Euro an EFRE-Mitteln fließen in drei niedersächsische Forschungsprojekte, die innovative Lösungsansätze für den Umgang mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie versprechen. Heute haben die drei Innovationsverbünde ihre Projekte vorgestellt. „Ich freue mich, dass sie mit ihrer vernetzten Forschung im Wettbewerb überzeugen konnten“, so Thümler. „Interdisziplinarität, aber auch zeitnahe Impulse für Translation sind entscheidende Bausteine. Wenn es darum geht, eine Infektion zu erkennen, zu bewältigen und mit den Langzeitfolgen umzugehen, müssen wir die unterschiedlichsten Perspektiven zusammenlegen, um uns zukunftsgerichtet aufzustellen. Denn klar ist leider auch: Dies wird nicht die letzte Pandemie sein.“ Auch mit Blick auf Long- bzw. Post-Covid gelte es, Fachwissen zu bündeln und Handlungsoptionen für die kommenden Jahre zu prüfen.

Die drei erfolgreichen Innovationsverbünde setzen unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Forschung. Der Innovationsverbund PraeInfekt der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) und der Uni Göttingen hat das Thema Luftreinigungskonzepte auf Basis raumlufttechnischer Anlagen in den Mittelpunkt seines Projektes gestellt. Ziel ist die Prävention durch die Luft übertragener Infektionen.

Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der HAWK, die die Projektleitung inne hat: „Luftreinigungsanlagen, insbesondere auf Plasmabasis, können sehr effektiv, leise und ohne hohen Wartungsaufwand jegliche Krankheitserreger im Raum inaktivieren. In der Kooperation von MPIDS, UMG und HAWK wollen wir zeigen, wie dies unter Realbedingungen optimal umgesetzt werden kann und dass die in der Fachwelt vielzitierten Publikationen aus dem Jahr 2005 nicht mehr den Stand der Technik darstellen.“

Die Partner des Innovationsverbundes DEFEAT Corona sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften und die Unimedizin Göttingen. Ziel ist, immunologische Prozesse bei immunsupprimierten Geimpften sowie bei Long-COVID-Patientinnen und und -Patienten besser zu verstehen. Außerdem soll in diesem Projekt die gesellschaftliche Teilhabe der Erkrankten untersucht und Unterstützungs- und Versorgungsformate für von Long-Covid Betroffene eingerichtet und erprobt werden.

„Menschen mit Langzeitfolgen einer Corona-Infektion sollen über unser Projekt unkompliziert und von zu Hause aus ärztliche Beratung durch unsere digitale Spezialsprechstunde bekommen“, erläutert die Verbundkoordinatorin, Privatdozentin Dr. Alexandra Dopfer-Jablonka von der MHH-Klinik für Rheumatologie und Immunologie.

Im dritten Forschungsverbund arbeiten die MHH und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung im Projekt COVAAT gemeinsam daran, das körpereigene Protein Alpha-1-Antitrypsin und dessen mögliche Rolle bei der Prävention eines schweren Covid-19-Verlaufs bei Risikopatienten zu untersuchen.

„Falls sich bestätigt, dass Alpha-1-Antitrypsin eine protektive und immunmodulatorische Rolle auch bei der SARS-CoV-2 Infektion spielt und damit die Patientinnen und Patienten vor einem schweren Krankheitsverlauf schützt, könnte unmittelbar eine klinische Phase-I-Studie mit dem seit langem für andere Zwecke zugelassenen Medikament beginnen“, sagt Verbundsprecherin Professorin Dr. Sabina Janciauskiene von der MHH-Klinik für Pneumologie.



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Artikel-Informationen

erstellt am:
22.09.2021

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