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Der Long-Covid-Expertenrat des MWK
Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beraten das MWK zu den Corona-Spätfolgen
Die Wissenschaft hat in der Coronavirus-Pandemie geliefert: Modellrechnungen zur Entwicklung des Infektionsgeschehens und natürlich die Impfstoffe. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben außerdem unermüdlich erklärt, was die Forschung schon herausgefunden hat – und vor allem auch, warum wir so vieles noch nicht wissen können. Sicher war jedoch stets: Die Pandemie hinterlässt Spuren.
Im Juli 2021 haben niedersächsische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen auf der vom MWK initiierten Veranstaltung #wissenschafftzukunft: Leben mit Covid – Die nächsten Schritte für Forschung und Translation gemeinsam diskutiert und Strategien entwickelt, wie mit den Folgen der Pandemie umgegangen werden kann. Im Anschluss an die Veranstaltung konstituierte sich aus der hochkarätig und interdisziplinär besetzten Runde der Long-Covid-Expertenrat.
Seit dem Sommer 2021 läuft über diese Plattform die fachübergreifende Vernetzung. Da in dem Gremium überdies Wissenschaft und Versorgung vertreten sind, werden die komplexen Langfristfolgen der Corona-Pandemie anwendungsorientiert diskutiert und bearbeitet. Das ist bundesweit einmalig.
Das sind die Mitglieder:
Prof. Dr. Markus Bassler ist Präsident der Wissenschaftlich-Medizinischen Allianz für Rehabilitation und geschäftsführender Vorstand des Instituts für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung. Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie moderiert den Austausch im Expertenrat.
»Wir brauchen sektorenübergreifende Angebote für die Behandlung von Long-Covid-Erkrankungen.«
Dr. Thomas Buck ist Facharzt für Kinderheilkunde, Allergologie und Pädiatrische Pneumologie, Vorsitzender der Bezirksstelle Hannover, Mitinitiator der MHH-Long-Covid-Ambulanz für Kinder und sitzt im Landesvorstand der Ärztekammer.
»Die Lockdown-Maßnahmen haben das Lebensumfeld meiner Patienten und deren Familien massiv verändert. Wir sehen eine deutliche Zunahme gesundheitlicher und sozialer Probleme. Die Spaltung der Gesellschaft in Geimpft und Ungeimpft ist besonders tragisch, da viele Kinder kein sicheres Impfangebot erhalten können. Außerdem sehen wir viele Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen, die wir als Long Covid bezeichnen; Häufigkeit, Pathogenese und Prognose sind unbekannt. Da muss die Gesellschaft gerade die junge Generation im Fokus haben.«
Dr. Nora Drick arbeitet in der Klinik für Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Die Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie leitet die Long-Covid-Ambulanz der MHH.
Prof. Dr. Christine Falk ist Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Professorin für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Die Biologin ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.
»Long-Covid wird durchs Impfen seltener.«
Prof. Dr. Alexander W. Friedrich ist Facharzt für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Seit dem 1. Januar 2022 ist er Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Münster. Zuvor lehrte er am Universitätsklinikum Groningen und der European Medical School (EMS).
Prof. Dr. Dieter Jahn ist Direktor des Braunschweiger Systembiologiezentrum BRICS, eines gemeinsamen Zentrums der TU Braunschweig mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), des Leibniz-Instituts DSMZ und der Physiklalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), das sich schwerpunktmäßig der Infektions- und Therapieforschung widmet. Er war im Jahr 2020 einer der Ersten, der an Covid-19 erkrankte. Und er leidet noch heute unter den Folgen.
»Eine politische Strategie der Immunisierung der Gesellschaft mittels Infektion durch Wegfall aller Restriktionen nimmt eine damit einhergehende mögliche Häufung von Long-Covid-Fällen billigend in Kauf.«
Dr. Jürgen Peter ist Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen. Als Vertreter der niedersächsischen Gesundheitsversorgung setzt er sich im Expertenrat für den Aufbau einer strukturierten Zusammenarbeit von Forschung und medizinischer Versorgung ein.
»Long-Covid ist kein einheitliches Erkrankungsbild. Wir müssen nach Art und Schwere der Symptome differenzieren. Die Behandlungsmethoden müssen evidenzbasiert sein.«
Prof. Dr. Berthold Vogel ist Geschäftsführender Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI).
»Die Pandemie trifft nicht auf „die“ Gesellschaft, sondern auf sehr unterschiedliche soziale Wirklichkeiten. Das gilt mit Blick auf Schule und Ausbildung, auf Arbeitswelt und Freizeit. Ob individuelle Gesundheitsproblematik oder soziale Frage – eine gute Bewältigung der Corona-Krise gelingt nur durch das Zusammenwirken aller, das gilt auch für disziplinübergreifende Zusammenarbeit in der Wissenschaft.«
Dr. Martina Wenker ist Fachärztin für Innere Medizin. Sie ist Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer.
»Wir haben in Niedersachsen inzwischen mehr als 860.000 Menschen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass rund zehn Prozent dieser Patientinnen und Patienten unter Long-Covid leiden: Um diese Menschen müssen wir uns jetzt kümmern, damit ihnen geholfen wird. Das hat für mich oberste Priorität.«
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur wird im Expertenrat vertreten von Anna Teschner, das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung von Dr. Karin Reinelt.