#75xWissenSchafftKultur
Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler verrät anlässlich des 75. Landesgeburtstages, was ihn persönlich mit 75 ausgewählten Orten in Niedersachsen verbindet. Wir veröffentlichen die Orte nach und nach auf dieser Seite
#75xWissenSchafftKultur: Arboretum Neuenkoop
»Es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue, zu erleben, wie sich die Atmosphäre im Arboretum Neuenkoop in den verschiedenen Jahreszeiten verändert. Dieses gärtnerische Kleinod mitten in der Wesermarsch ist mit seiner außergewöhnlichen Sammlung verschiedenster Gehölze, seiner Fülle an Farben und Düften und der Verknüpfung von Kultur und Wissenschaft, von Schaugarten und Kunst das ganze Jahr über ein besonderer Ort der kulturellen Bildung und der Begegnung.«
Das Arboretum ist eine gartenkulturelle Einrichtung und befindet sich auf einer rund zwei Hektar großen historischen Hofanlage im Berner Ortsteil Neuenkoop (Landkreis Wesermarsch). Die Anlage zeichnet sich u.a. durch eine beachtliche Sammlung von mediterranen Gehölzen aus. Für vielfältige Impressionen sorgen auch Skulpturen und das modellierte Gelände. Das Arboretum ist aber auch ein Versuchsgarten, in dem wissenschaftlich getestet wird, inwieweit im Kontext der globalen Erderwärmung Pflanzen aus wärmeren Regionen in der Lage sind, dem nordwestdeutschen Wetter zu trotzen.
#75xWissenSchafftKultur: Residenzmuseum
»Dabeisein, Mitbestimmen, an der Gestaltung der politischen und sozialen Wirklichkeit teilhaben: Was uns heute in Niedersachsen selbstverständlich erscheint, wurde tatsächlich über Jahrhunderte errungen. Im Herbst 2021 konnte ich die Dauerausstellung ,Herrschaft und Landschaft - Macht und Teilhabe' im Residenzmuseum im Schloss Celle eröffnen, die den langen und keineswegs kontinuierlichen Weg von der mittelalterlichen Ständegesellschaft bis hin zur heutigen Demokratie vermittelt. Einen roten Faden bilden darin die ,historischen Landschaften', die es europaweit nur noch in Niedersachsen gibt. Als Historiker und Schirmherr ist diese Ausstellung ein besonderer Ort für mich, denn das Celler Schloss präsentiert sich damit nicht nur als Ort niedersächsischer Landesgeschichte, sondern auch als Forum für parlamentarisch-demokratische Diskussionen.«
Über drei Jahrhunderte war Celle Sitz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und damit Regierungssitz des wichtigsten Fürstentums der Welfen. Das Residenzmuseum im Schloss Celle zeigt unter anderem die Geschichte der Welfen, des ältesten noch erhaltenen Fürstenhauses Europas, und die Geschichte der Welfenresidenz vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hier wird Hofgeschichte lebendig. Bei einem Rundgang durch das Residenzmuseum erhält man einen guten Eindruck, wie das Leben der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg stattgefunden hat.
#75xWissenSchafftKultur: Sielhafenmuseum Carolinensiel
»Für mich ist das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel ein besonderer Ort, denn es zeigt sehr anschaulich das Leben und die Arbeit an der niedersächsischen Wattenmeerküste und verbindet dabei Tradition und Gegenwart. Das Bildungsangebot des Sielhafenmuseums geht weit über heimatgeschichtliche Kenntnisse hinaus. Es vermittelt, wie durch die norddeutsche Küstenschifffahrt eine frühe Form der Globalisierung entstand, wie sie durch die Verlagerung des Seehandels auf die großen Häfen wieder zurückging und schließlich, wie ihre ,Nachnutzung‘ durch den Fremdenverkehr die ostfriesische Küste bis heute prägt. Das Sielhafenmuseum ist ein wichtiger kultureller Leuchtturm und ein touristischer Anziehungspunkt für die gesamte Region. Es war mir daher eine besondere Freude, nun die historischen Museumsgebäude Groot Hus und Kapitänshaus nach zwei Jahren der Sanierung und des Umbaus wieder eröffnen zu können.«
In die Zeit der Frachtensegler, die von Carolinensiel aus nach Holland, England, in die Ostsee und ins Mittelmeer fuhren, entführt das Deutsche Sielhafenmuseum im Wittmunder Stadtteil Carolinensiel. In drei denkmalgeschützten Häusern rund um den malerischen Museumshafen werden das Leben und Arbeiten in einem Sielhafenort, die Alltagskultur an der ostfriesischen Küste und die regionale Schifffahrtsgeschichte abwechslungsreich und lebendig vermittelt. Das Land Niedersachsen fördert sowohl die Modernisierung der Museumsgebäude Groot Hus und Kapitänshaus aus den Jahren 1803 und 1840 als auch die Neugestaltung der Ausstellung.
#75xWissenSchafftKultur: Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest
»Sägen, bohren, hämmern, schrauben, löten, programmieren, experimentieren: In der Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest steht das Selbermachen im Vordergrund. Die Wissenswerkstatt ist für mich ein besonderer Ort, weil hier Kinder und Jugendliche Technik erleben und Technik begreifen können. Sie erfahren, welchen Spaß das Forschen machen kann. Die jungen Tüftlerinnen und Tüftler von heute könnten die Ingenieurinnen und Ingenieure und Forschenden von morgen sein. Wie gut das Konzept dieses außerschulischen Lernorts in Diepholz aufgeht, habe ich bei einem Besuch im Februar 2021 erfahren – und natürlich auch selbst ein bisschen mit Lötkolben und Co. getüftelt.«
Die Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest in der früheren Diepholzer Lübkemannschule wurde 2015 gegründet. Ziel ist es, bei jungen Menschen zu einem frühen Zeitpunkt das Interesse für Technik, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Umwelt und Wertschöpfungsprozesse zu wecken und ihnen langfristig berufliche und persönliche Perspektiven aufzuzeigen. Das Bildungsangebot ist dabei auf das Alter der Teilnehmenden von acht bis 18 Jahren zugeschnitten. Unter anderem gibt es Projekte und Experimente zu den Themenbereichen Elektrotechnik, Holzbearbeitung und Robotik.
#75xWissenSchafftKultur: Reallabor Spiekeroog
»Wie können wir uns vor der Kraft des Meeres schützen, gleichzeitig seine Ressourcen nutzen und die wertvollen ökologischen Funktionen erhalten? Für Niedersachsen mit einer Küstenlinie von rund 750 Kilometern ist dies ein zentrales Thema. Gemeinsam mit Forschenden des Forschungsverbunds „Gute Küste Niedersachsen“ bin ich im Sommer 2021 mit dem Messboot Otzum mit Kurs Spiekeroog in See gestochen. Unser Fang an diesem besonderen Ort auf dem Wasser: Viele Daten, die in die Erforschung von nachhaltigen Lösungen für den effektiven und ökologischen Küstenschutz einfließen.«
Faszinierende Natur, weitläufige Strände und ein idyllisches Inseldorf: Ein Ausflug nach Spiekeroog ist eine tolle Möglichkeit, um in kürzester Zeit den Alltag abzustreifen und das faszinierende UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zu erleben. Doch Spiekeroog ist nicht nur für Erholungssuchende attraktiv: Die Insel bietet aufgrund ihrer geographischen Lage als vorgelagerte Barrierinsel zwischen Langeoog im Westen und Wangerooge im Osten eine Vielzahl an Möglichkeiten für Feldforschung im Küsteningenieurwesen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Hannover, Oldenburg und Braunschweig liefert Spiekeroog als Reallabor eine fundierte Datengrundlage, um im Rahmen des Projekts „Gute Küste Niedersachsen“ Handlungsempfehlungen für einen ökologisch nachhaltigen Küstenschutz zu entwickeln.
#75xWissenSchafftKultur: Grenzlandmuseum Eichsfeld
»Am 13. August 1961 begann in Berlin der Bau jener Mauer, die Symbol für die deutsche Teilung wurde. Aber der Mauerbau war nicht nur ein auf Berlin beschränktes Ereignis. Bis zum November 1989 zog sich durch Deutschland eine rund 1400 Kilometer lange, scharf bewachte, mit Stacheldraht, Sperrgittern, Minen und Selbstschussanlagen ausgerüstete Grenze. Familien wurden durch diese Grenze auseinandergerissen, Menschen verloren ihre Freiheit, ihr Hab und Gut und auch ihr Leben. Das Grenzmuseum Eichsfeld pflegt die Erinnerung an die Grenze, die Deutschland, Europa und die Welt teilte und die Nachbarländer Niedersachsen und Thüringen voneinander trennte. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass das Land Niedersachsen das Grenzlandmuseum dabei unterstützt, als Bildungsstätte an diesem Originalschauplatz das Gedenken an die Zeit der Teilung wach zu halten. Im November 2021 konnte ich den Bescheid für die Förderung überbringen, die dazu beiträgt, dass das Grenzlandmuseum als moderner Lernort zur historisch-politischen Bildung für ein kritisches Geschichtsbewusstsein sowie zur Achtung von Frieden und Menschenrechten in Deutschland beiträgt.«
Am ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang Duderstadt-Worbis informiert das Grenzlandmuseum Eichsfeld über die Geschichte der Teilung Deutschlands und Europas von 1945 bis 1990. Als moderner Lernort lädt es auf vielfältige Weise dazu ein, sich mit der jüngsten Geschichte zu beschäftigen und sie aktiv in den Ausstellungen, auf dem Grenzlandweg mit original erhaltenen DDR-Grenzanlagen und in der Bildungsstätte zu erkunden. Das Land Niedersachsen unterstützt das Grenzlandmuseum Eichsfeld institutionell mit 50.000 Euro jährlich.
#75xWissenSchafftKultur: CellNanOs (Uni Osnabrück)
»Auch in der Forschung sind Erfolge vor allem dann möglich, wenn alle an einem Strang ziehen. Ein schönes Beispiel für gelungene fächerübergreifende Zusammenarbeit ist das bundesweit einmalige interdisziplinäre Forschungszentrum Center of Cellular Nanoanalytics Osnabrück (CellNanOs) an der Universität Osnabrück. Mitte 2018, wenige Monate nach der Eröffnung dieses internationalen Hotspots für die Erforschung zellulärer Mikrokompartimente, konnte ich den Forschenden aus Disziplinen wie der Biologie, Chemie und Physik, Mathematik und den Kognitionswissenschaften über die Schultern schauen und mit ihnen einen Blick auf die kleinsten Funktionseinheiten einer Zelle werfen. An der Schnittstelle von Zellbiologie und Nanowissenschaft ist im CellNanOs mithilfe modernster Technik Forschung auf höchstem Niveau und der Brückenschlag zwischen biologischer Grundlagenforschung und ihrer Anwendung in der Medizin möglich.«
Wissenschaft lebt vom Austausch. Vom lebendigen und offenen Diskurs – auch über Fächergrenzen hinweg. Die Universität Osnabrück lebt dieses Ideal sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. 181 attraktive und moderne Studienprogramme bietet die Universität Osnabrück an. Im Mittelpunkt der Forschung steht eine Vielzahl von interdisziplinären Studiengängen, die nur an wenigen deutschen Universitäten angeboten werden oder die es in dieser Form nur in Osnabrück gibt. Rund 14.000 Studierende sind derzeit eingeschrieben. Mit rund 1.800 Beschäftigten ist die Universität eine der größten Arbeitgeberinnen der Stadt.
#75xWissenSchafftKultur: Kunsthalle Lingen
»Es sind vor allem die vielen kleinen Kultureinrichtungen, die die Vielfalt des kulturellen Lebens in Niedersachsen gewährleisten und als Orte der Begegnung einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft leisten. Die Kunsthalle Lingen als Zentrum für Kunst der Gegenwart ist hierfür ein wunderbares Beispiel. Mit innovativen Ausstellungs- und Vermittlungsprogrammen fördert der Kunstverein das Verständnis für aktuelle Themen und Ausdrucksformen. Mit Mitteln aus unserem Investitionsprogramm für kleine Kultureinrichtungen haben wir 2021 dazu beigetragen, dass dieser kulturelle Leuchtturm auch in Zukunft in die Region und darüber hinaus strahlt und Kunst erlebbar bleibt.«
Seit 1997 füllt der Kunstverein Lingen die Halle IV des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes mit neuem Leben. In der Kunsthalle präsentieren internationale, nationale und regionale Künstlerinnen und Künstler in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Kunst. Neben Kunsterlebnissen bei diesen Wechsel- und Dauerausstellungen bietet die Kunsthalle mit einem abwechslungsreichen Programm – vom Kulturfrühstück über Vorträge, Künstlergespräche und Diskussionsveranstaltungen bis hin zu Konzerten und Kreativangeboten für Kinder und Jugendliche – vielfältige Möglichkeiten, sich über Kunst und kulturelle Themen auszutauschen. Die Kunsthalle pflegt, betreut und präsentiert einen Teil des Nachlasses von Harry Kramer, der 1964 an der documenta III in Kassel teilnahm.
#75xWissenSchafftKultur: Technologiezentrum Nordenham
»Forschung und Entwicklung, Technologietransfer und Qualifikation – und dabei die kleinen und mittleren Unternehmen aus der Wesermarsch im Blick: Das Technologiezentrum Nordenham fungiert einerseits als Schnittstelle, die handwerkliche und mittelständische Unternehmen sowie die regionalen Branchen Energiewirtschaft, Flugzeugbau, Automotive und Maritime Wirtschaft verbindet. Außerdem ist das TZN eine perfekte Plattform für den Austausch von Wissenschaft und Praxis. Das hat die Veranstaltung zur Bedeutung und Zukunft von Composites-Werkstoffen und deren Anwendungsgebiete, an der ich teilgenommen habe, eindrucksvoll bewiesen. Im TZN werden Forschung, Entwicklung, Wirtschaftsförderung und Unternehmen miteinander vernetzt. Das Technologiezentrum ist Lernort und Impulsgeber für Synergien und neue Ideen – und stärkt damit als Leuchtturm für neue Technologien die Wesermarsch als zukunftsorientierten Wirtschafts-, Forschungs- und Investitionsstandort.«
Im Technologiezentrum Nordenham arbeiten Forschung und Wirtschaft in verschiedenen Projekten gemeinsam an anspruchsvollen Materialen und Fertigungstechniken. Der Forum-Charakter führt zu einem optimalen Wissenstransfer, von dem alle Projektbeteiligten profitieren. Im Fokus stehen innovative Leichtbau-Werkstoffe, Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen. Das Land Niedersachsen hat gerade erst einen Zuschuss von rund 155.000 Euro aus dem Programm „Digital Hub“ für einen neuen Lernort Technik bewilligt. Gesellschafter des TZN sind der Landkreis Wesermarsch und die Stadt Nordenham.
#75xWissenSchafftKultur: Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität
»Mit ihrer Erforschung mariner Ökosysteme leisten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Klimawandels. Da mir sowohl die Küsten- und Meeresforschung als auch die Forschung im Bereich des Klimawandels Herzensangelegenheiten sind, ist das HIFMB ein besonderer Ort. Es ist schön, persönlich mitzuerleben, wie das junge Institut wächst und gedeiht. In die Höhe wächst derzeit auch der von uns mit 15 Millionen Euro geförderte Neubau in Oldenburg. Gern habe ich im Juli 2021 für den symbolischen Spatenstich zur Schippe gegriffen und nun im Februar 2022 bei der coronakonformen Grundsteinlegung mitgewirkt. Denn ich bin mir sicher, dass das neue Büro- und Laborgebäude als neue Heimat für das HIFMB ideale Forschungsmöglichkeiten bieten und den für Forschung und Lehre unerlässlichen Austausch fördern wird, damit wir alle von zukunftsweisenden Konzepten für eine nachhaltige Nutzung der Meere und einer wissenschaftlichen Grundlage für einen besseren Meeresschutz profitieren können. Das Video zur Grundsteinlegung könnt ihr unter https://hifmb.de/de/neubau/ ansehen.«
Das Meer: Einerseits ist es sensibler Naturraum, andererseits dient es als Wirtschaftsraum. Es liefert Nahrung und Rohstoffe, beeinflusst Luftqualität und Weltklima, baut Schadstoffe ab und dient als Ort für Erholung und Tourismus. Als weltgrößtes Ökosystem steht das Meer im Fokus der Forschungen am Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) mit Sitz in Oldenburg. Das vom Land Niedersachsen mitfinanzierte HIFMB geht insbesondere den Fragen nach, wie sich die biologische Vielfalt in den Meeren verändert und welche Folgen dies für die Funktionsweise von Meeresökosystemen hat – und letztlich auch, welche Folgen dies für uns Menschen bringt. Dabei entwickelt das HIFMB die wissenschaftlichen Grundlagen für den Meeresnaturschutz und das Ökosystemmanagement. Das HIFMB wurde 2017 gegründet und ist eine institutionelle Kooperation zwischen dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Im Juli 2021 begannen mit dem symbolischen Spatenstich in Oldenburg die Arbeiten für ein eigenes HIFMB-Zuhause: Derzeit entsteht ein dreistöckiges Gebäude mit fast 2.000 Quadratmetern Nutzfläche. Neben 85 Büroarbeitsplätzen wird das Gebäude auch rund 650 Quadratmeter Laborfläche bieten und damit beste Voraussetzungen für die marine Biodiversitätsforschung.
#75xWissenSchafftKultur: Hörzentrum Oldenburg
»Der Hörforschung in Oldenburg ist es mit ihren unterschiedlichen Institutionen und unserer Unterstützung gelungen, eine einzigartige Forschungs- und Transferlandschaft mit weltweiter Anerkennung aufzubauen. Ein Highlight war für mich 2021 die Geburtsstunde eines besonderen Leuchtturms dieser erfolgreichen Geschichte der Hörforschung: der Hörzentrum Oldenburg gGmbH. Durch die Verschmelzung des Hörzentrums Oldenburg und der HörTech, beide aus der exzellenten Hörforschung an der Uni Oldenburg hervorgegangen, steht das Hörzentrum für eine einzigartige Kombination von interdisziplinärer, bedarfsorientierter Hörforschung, kundenorientierten Dienstleistungen und marktorientierten Produktentwicklungen. Es ist ein tolles Beispiel für erfolgreiche Technologietransfers zwischen universitärer Forschung und Industrie – und steht für gebündelte Innovationskraft, die die Lebensqualität von hörgeschädigten Menschen und ihren Angehörigen verbessert.«
Mit der Gründung des Hörzentrums Oldenburg vor mehr als 25 Jahren wurde der Grundstein dafür gelegt, die Oldenburger Hörforschung an der Weltspitze zu etablieren. Mit der Fusion der etablierten Unternehmen HörTech gGmbH und Hörzentrum Oldenburg GmbH im Jahr 2021 bündelt das Hörzentrum Oldenburg nun jahrzehntelange Erfahrung interdisziplinärer Hörforschung, kundenorientierter Dienstleistungen und Produktentwicklungen mit der Beratung für Menschen mit Hörschädigung. Als An-Institut der Universität Oldenburg kooperiert das Hörzentrum Oldenburg mit einem weltweiten Netzwerk von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft.
#75xWissenSchafftKultur: MHH-HNO / Deutsches HörZentrum
»Menschen mit Hörbeeinträchtigungen stehen in Alltag, Beruf und Freizeit permanent vor großen Herausforderungen. Unsere Informations- und Kommunikationsgesellschaft steckt gerade für sie voller Barrieren. Der heutige Tag des Hörens macht auf die Bedeutung des Gehörs und die Auswirkungen von Hörverlust aufmerksam. Tagtäglich setzen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Niedersachsen dafür ein, mit einer Vielzahl unterschiedlicher Entwicklungen, Menschen mit Hörstörungen oder komplettem Hörverlust zu helfen. Die Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover und das Deutsche HörZentrum Hannover sowie die im Exzellenzcluster „Hearing4all“ gemeinsam forschenden niedersächsischen Institutionen sind daher nicht nur für mich besondere Orte der Wissenschaft, sondern insbesondere für jene Menschen, für die durch die breite Expertise – von der Grundlagenforschung über Ingenieurwissenschaften und maschinellem Lernen bis hin zur klinischen Medizin - ermöglicht wird, die individuellen Ursachen der Hörbeeinträchtigung zu ermitteln und personalisierte Therapien zu entwickeln.«
Die Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover ist international bekannt für das weltweit größte Cochlea-Implantat-Programm zur Versorgung von schwerhörigen und gehörlosen Patientinnen und Patienten. Daher liegt ein Schwerpunkt auf dem Gebiet der Hörsystemversorgung – von der Entwicklung der Geräte bis zur lebenslangen Betreuung der Patientinnen und Patienten. Das Deutsche HörZentrum Hannover stellt dabei zusammen mit den wissenschaftlichen Laboratorien die gemeinsame Plattform dar. Gemeinsam mit den Universitäten Oldenburg und Hannover sowie Partnerinstitutionen verfolgt die MHH im Exzellenzcluster »Hearing4all« buchstäblich das Ziel, „Hören für alle“ Wirklichkeit werden zu lassen.
#75xWissenSchafftKultur: Landesbibliothek Oldenburg
»Die Landesbibliothek Oldenburg ist für mich ein besonderer Ort, da die traditionsreiche Einrichtung am Pferdemarkt innovativ den Spagat zwischen Tradition und Moderne meistert. Die Landesbibliothek bewahrt einen wichtigen Teil des historischen Erbes und der kulturellen Identität der Region – und ist zugleich Vorreiter der virtuellen Erschließung und Sicherung unserer vielfältigen und wertvollen Kulturgüter. Historische Landkarten und besondere Handschriften, die in Oldenburg in Originalform bewundert werden können, können auch digitalisiert überall auf der Welt kostenlos am Bildschirm im Detail betrachtet werden. Davon profitiert nicht nur die Wissenschaft, sondern davon profitieren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.«
Die 1792 als Großherzogliche Öffentliche Bibliothek entstandene Landesbibliothek Oldenburg ist wissenschaftliche Universalbibliothek und regionale Archivbibliothek für Nordwest-Niedersachsen. Ihre Bestände und Dienstleistungen gewährleisten die Informationsversorgung der Bevölkerung insbesondere für Bildung und Forschung. Ein Sammelschwerpunkt sind die Geschichte und Kulturgeschichte sowie die Landeskunde Nordwestdeutschlands, insbesondere des alten Landes Oldenburg, sowie die niederdeutsche Sprache und Literatur. Weltberühmt ist die Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels von 1336.
#75xWissenSchafftKultur: Seefelder Mühle
»Die Seefelder Mühle ist für mich ein besonderer Ort, denn sie ist ein deutlicher Beleg dafür, dass es auf dem Land alles andere als öde zugeht. Als soziokulturelles Zentrum macht sie das Leben zwischen Weser und Jadebusen bunter – mit vielen kreativen Kunst- und Kulturveranstaltungen sowie innovativen Projekten und Angeboten, die immer dazu einladen, sich einzubringen. Als technisches Denkmal ist die Mühle für viele Besucherinnen und Besucher ein Anziehungspunkt, um die faszinierende Technik in diesem historischen Gebäude kennenzulernen und in Funktion zu sehen. Darüber hinaus ist das Kulturzentrum durch das Engagement der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und dank der Unterstützung durch die mehr als 300 Vereinsmitglieder zu einem Ort gewachsen, an dem Gemeinschaft und Identität geschaffen und gepflegt sowie Begegnungen ermöglicht werden. Für mich als Kind der Wesermarsch ist die Seefelder Mühle auch ein Stück Heimat – verbunden mit Erinnerungen an schöne Momente wie etwa ein gemeinsames Kochen oder eine Partie Mühle.«
Die Seefelder Mühle in der Gemeinde Stadland vereint ein technisches Denkmal – die Mühle selbst – mit einem Kulturzentrum und einem Café. Der 1876 erbaute Galerieholländer war bis in die 1960er Jahre als Getreidemühle in Betrieb. Seit 1987 nutzt der Verein „Seefelder Mühle“ die denkmalgeschützte Windmühle mit Nebengebäuden als Kulturzentrum. Das soziokulturelle Zentrum leistet anspruchsvolle, aber für ein breites Publikum leicht zugängliche Kulturarbeit im ländlichen Raum. Spartenübergreifende Angebote wie Konzerte, Theatervorstellungen, Kino, Ausstellungen, Lesungen, Workshops und viele andere innovative Formate bereichern den Veranstaltungskalender der Wesermarsch. Als attraktives Ausflugsziel, als facettenreiches Kulturzentrum und als beliebter Treffpunkt für alle Generationen schafft die Seefelder Mühle Räume für menschliche Begegnungen.
#75xWissenSchafftKultur: Theaterhafen Oldenburg
»Bei Alice im Wunderland ist der Märzhase der Gastgeber der Tee-Partys des verrückten Hutmachers. Mich hieß das stets nervöse Langohr im Frühjahr 2018 allerdings nicht zu einer Tee-Party im Wunderland willkommen, sondern an einem anderen nicht minder bunten Ort: dem Theaterhafen in Oldenburg. Dort, wo bis 2016 Schotter- und Kiesberge auf die Verschiffung gewartet hatten, hatte das Oldenburger Staatstheater mit viel Engagement, Liebe zum Detail, Ideen- und Fantasiereichtum ein soziales und kulturelles Zentrum auf Zeit an die Hunte gezaubert. Vor dem Hintergrund von Sanierungsarbeiten unter anderem im Foyer des großen Hauses hatte das Staatstheater auf kreative Weise aus der Not eine Tugend gemacht, die Kunst- und Kulturstadt Oldenburg um eine kunterbunte Facette bereichert und sich als einfallsreiches Theater einem breiten Publikum präsentiert. Angesichts der einzigartigen Atmosphäre dieses Theaterhafens, fühlte man sich an der Hunte wie in einer anderen Welt – kein Wunder also, dass ich dem Märzhasen begegnete.«
Es war ein kunterbuntes Theater-Jahrmarkt-Treiben auf Zeit und vermutlich das erste Theater mit eigenem Strand: Wegen mehrwöchiger Sanierungsarbeiten in der Heimstätte zog das Oldenburger Staatstheater von Mitte Mai bis Anfang Juli 2018 an das Südufer der Hunte – der Theaterhafen war geboren. Im Zirkuszelt mit Platz für fast 1000 Zuschauer begeisterten eigens auf die besondere Location angepasste Produktionen – darunter „Alice im Wunderland“ und „Jesus Christ Superstar“ – kleine und große Theaterfreunde. Doch auch jenseits der Theatervorstellungen war der Theaterhafen mit einem breit gefächerten Programm mit beispielsweise Kino, Konzerten, Poetry Slam, Zaubershows und Mitmachaktionen, Gastronomie, Strandbar, Jahrmarktbuden, Schiffsschaukel, Streetfoodmarket und „Strandfeeling pur“ ein Besuchermagnet und kulturelles Zentrum der besonderen Art.
#75xWissenSchafftKultur: Campus Maschinenbau Garbsen
»Von der grünen Wiese zur riesigen Innovations- und Ideenschmiede: Auf einer Fläche, die etwa 26 Fußballfeldern entspricht, entstand innerhalb von vier Jahren der Campus Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover in Garbsen. Es war für mich ein besonderes Highlight, das Wachsen und den Start dieses Großprojekts zu begleiten. Hier werden Fachkräfte für die Technikunternehmen ausgebildet, Knowhow und Forschungsergebnisse werden durch Kooperationen und Ausgründungen transferiert. Die Fakultät ist Impulsgeber für die Region und weit darüber hinaus. Mit dem Campus Maschinenbau kann die Leibniz Universität ihre herausragende Position insbesondere in der Spitzenforschung, aber auch in der Lehre weiter festigen und das bestehende Potenzial ausbauen.«
Der Campus Maschinenbau stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Leibniz Universität Hannover dar. Die Zusammenführung der Institute der Fakultät für Maschinenbau an einem Standort in Garbsen galt als eines der größten universitären Bauvorhaben in Niedersachsen. Etwa 175 Millionen Euro investierten das Land Niedersachsen, der Bund und die LUH. Nach rund vier Jahren Bauzeit wurde Mitte September 2019 der neue Standort in Garbsen eröffnet. Insgesamt sind acht Gebäude auf dem Maschinenbaucampus entstanden. Etwa 5.300 Studierende und Beschäftigte lernen, lehren, forschen und arbeiten hier. Die Fakultät für Maschinenbau mit ihren 20 Instituten bündelt jetzt zukunftsweisend ihre Leistungsfähigkeit und Fächervielfalt an einem gemeinsamen Ort.
#75xWissenSchafftKultur: Stiftung Universität Hildesheim
»Sebastian Thrun hat von 1986 bis 1988 als einer der ersten Studenten Informatik an der Universität Hildesheim studiert. Heute gilt er als Pionier der Robotik, als einer der einflussreichsten Denker in der Welt der Künstlichen Intelligenz und als Mitbegründer des selbstfahrenden Autos. Er dürfte damals als Student in Hildesheim wohl kaum geahnt haben, dass ihm die Universität drei Jahrzehnte später für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Fach Informatik die Ehrendoktorwürde verleihen würde. Mir war es im Januar 2020 eine große Freude, an dieser Feierstunde teilzunehmen und die anhaltende Verbundenheit dieses herausragenden Wissenschaftlers mit der Stiftung Universität Hildesheim zu erleben – jener Universität, die den akademischen Grundstein für dieses außergewöhnliche Wirken als Wissenschaftler, Forscher und Unternehmer legte.«
Die Lehrerausbildung hat in Hildesheim eine lange Tradition, die sich auch heute noch im Profil der Stiftung Universität Hildesheim widerspiegelt. Mehr als 3.000 angehende Lehrerinnen und Lehrer rüsten sich an der Uni Hildesheim für den Berufsalltag an Grund-, Haupt- und Realschulen in Niedersachsen – das sind mehr als 30 Prozent der Studierenden der Universität. Die Universität hat aktuell über 8.700 Studierende. In den vier Fachbereichen „Erziehungs- und Sozialwissenschaften“, „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“, „Sprach- und Informationswissenschaften“ und „Mathematik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Informatik“ betont die Universität einen ausgeprägten Praxisbezug. Acht Forschungszentren stärken die wissenschaftliche Forschung und Lehre. Etwa 90 Professorinnen und Professoren, rund 470 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie über 270 Personen in der Verwaltung, in der Bibliothek und in der Technik sind an der Stiftungsuniversität tätig. Am 1. Januar 2003 wurde die Universität eine der ersten Stiftungsuniversitäten in Deutschland.
#75xWissenSchafftKultur: Kirche St. Cyprian und Cornelius
»Die Orgel gilt bekanntlich als die Königin der Instrumente. Eine besondere Königin ist in der in der St. Cyprian und Cornelius-Kirche in Ganderkesee beheimatet. Sie ist eine von 20 Orgeln in Niedersachsen, die die Handschrift des bedeutenden Orgelbauers Arp Schnitger – wie ich ein Kind der Wesermarsch – tragen. Mit einem schönen Festakt haben wir im März 2019 in der St. Cyprian- und Cornelius-Kirche das Arp Schnitger-Jubiläumsjahr eröffnet und der Königin der Instrumente den roten Teppich ausgerollt. Mit virtuosen Konzerten und innovativen Veranstaltungsformaten ist es uns gemeinsam mit engagierten Akteuren der Orgelkultur landesweit gelungen, anlässlich des 300. Todestages Schnitgers eine Verbindung zwischen dem historischen Kulturerbe und aktueller Orgelkultur zu schaffen und viele Menschen für die zahlreichen und fulminanten Facetten dieses wahrhaftig majestätischen Instruments begeistern.«
Die evangelische Kirche St. Cyprian und Cornelius, eine spätgotische Hallenkirche in der Gemeinde Ganderkesee, ist insbesondere für ihre wertvolle Barockorgel von Arp Schnitger auch überregional bekannt. Obwohl Arp Schnitgers Orgeln schon Jahrhunderte alt sind, begeistert deren Qualität bis heute. Viele Organisten pilgern nach Ganderkesee, um am Spieltisch in die aus südamerikanischem Schlangenholz gefertigten Tasten zu greifen. Mehr als 1000 Pfeifen zählt die in Rot gefasste und zuletzt 2003 bis 2005 restaurierte Orgel. Der Niedersachse Arp Schnitger (1648 -1719) gilt weltweit als einer der bedeutendsten Orgelbauer. In der St. Cyprian und Cornelius wurde 2019 der Auftakt des Arp-Schnitger-Jubiläumsjahrs anlässlich des 300. Todestages des Orgelbauers gefeiert. Mit der Jubiläumskampagne „Hoch empor. Orgeln in Niedersachsen”, einer gemeinsamen Initiative von Musikland Niedersachsen und MWK, wurde die vielfältige Orgelkultur erlebbar.
#75xWissenSchafftKultur: Ausgrabungsstätten im Tagebau Schöningen
»Nicht nur als Minister für Wissenschaft und Kultur, sondern auch ganz persönlich als Historiker ist die Ausgrabungsstätte in Schöningen für mich ein ganz besonderer Ort: Aus einem Braunkohletagebau wurde ein Fenster in die Vergangenheit. Unter anderem die weltbekannt gewordenen acht Holzspeere, die zwischen 1994 und 1998 bei Ausgrabungen hier im Braunkohletagebau gefunden wurden, die „Schöninger Speere“, stehen für eine komplette Neufassung der Geschichte der menschlichen Entwicklung. Bis zu diesem Fund war es für die moderne Wissenschaft undenkbar, dass die Vorfahren des modernen Menschen bereits so früh in der Lage waren, mit dermaßen raffinierten Präzisionswaffen zu jagen. Die Entdeckungen in Schöningen ermöglichen einen einzigartigen Einblick in die Ökologie, Klimageschichte und vor allem frühmenschliche Geschichte der Zeit vor 300.000 Jahren.«
Es war eine archäologische Sensation: 1994 stießen Archäologen im Braunkohle-Tagebau bei Schöningen im Landkreis Helmstedt auf Funde, die auf steinzeitliche Jäger hinwiesen, die hier an einem Seeufer vor etwa 300.000 Jahren Jagd auf Wildpferde machten. Die Funde aus Holz – unter anderem die weltberühmten Schöninger Speere – und weiteres organisches Material waren von mächtigen Erdschichten überlagert und luftdicht konserviert worden. Die Hinterlassenschaften gehören zu den ältesten Besiedlungsspuren in Europa, die neue Erkenntnisse über die Fähigkeiten des Urmenschen vermitteln. Zähne und Knochenfragmente von Säbelzahnkatzen, ein nahezu vollständiges Skelett eines eurasischen Waldelefanten, Knochen verschiedener Tierarten, Artefakte aus Feuerstein, Knochen und Holz und und und: da die Grabungen und Forschungen in Schöningen andauern, kommen immer wieder neue Funde ans Tageslicht – und damit auch viele neue Erkenntnisse über Flora, Fauna und das Leben der Menschen vor 300.000 Jahren während der Reinsdorf-Warmzeit.
#75xWissenSchafftKultur: ISFH
»Das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) ist für mich ein besonderer Ort, weil es sich hierbei um ein Aushängeschild der außeruniversitären Forschung in Niedersachsen handelt. Die Forschungsarbeiten des ISFH sind gerade in Zeiten des Klimawandels von enormer wissenschafts- und energiepolitischer Bedeutung. Seit mehr als 30 Jahren spielen die Ergebnisse aus dem Weserbergland auch international eine bedeutende Rolle. Sie bereiten den Weg für die Nutzung der Solarenergie von morgen. Regelmäßig gehen aus der von uns unterstützten Ideenschmiede Innovationen für private und gewerbliche Anwender hervor. Das ist gut für die Energiewende und ein wesentlicher Beitrag für Unternehmen und Gesellschaft, die Zukunft zu gestalten und sich erfolgreich an Veränderungen anzupassen.«
Solarmodule, die Schatten tolerieren, Photovoltaikmodule direkt an Bord eines Elektrofahrzeugs, verbraucherfreundliche PV-Module mit Stein-Optik: Vor den Toren Hamelns entwickeln mehr als 150 Mitarbeitende des Instituts für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) innovative Technologien für die Solarenergienutzung. Das ISFH hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, neue Potenziale für Photovoltaik zu erschließen und den Wirkungsgrad von Solarzellen zu steigern. Als Forschungsinstitut des Landes Niedersachsen und An-Institut der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Leibniz Universität Hannover unterhält das ISFH Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen Niedersachsens sowie anderer Bundesländer. Auf diese Weise werden in Niedersachsen fachübergreifende und zielorientierte Forschung und innovative Entwicklungen für ein Gelingen der Energiewende geleistet.
#75xWissenSchafftKultur: Unesco-Welterbe Fagus-Werk
»Das Unesco-Welterbe Fagus-Werk in Alfeld ist nicht nur ein besonderer, sondern auch ein einzigartiger Ort: Walter Gropius hat mit dem Fagus-Werk ein einzigartiges Kulturdenkmal und einen Schlüsselort der Bauhaus-Geschichte geschaffen. Das Bauwerk steht für den Beginn einer neuen Architekturepoche. Für mich war es ein Highlight, Anfang 2019 den Auftakt zum Bauhaus-Jubiläumsjahr in diesem lebenden Denkmal, an einem der Geburtsorte des Bauhauses, zu feiern. Auch nach mehr als 100 Jahren wirken viele Bauhaus-Ideen so aktuell wie einst. Die Impulse des Bauhauses, seine Geradlinigkeit, Transparenz und Diversität sind zu einer universalen Sprache geworden. Jeder von uns kann die Spuren im Alltag entdecken – in Gegenständen, Stoffen oder Gebäuden. Das Fagus-Werk ist noch heute Symbol von Innovationskraft und Zukunftsdenken.«
Im Jahr 1911 beauftragte der Industrielle Carl Benscheidt den damals noch nicht einmal 30-jährigen Architekten Walter Gropius mit dem Bau einer neuen Schuhleistenfabrik in Alfeld. Mit einer Konstruktion aus Glas und Stahl und den stützenlosen, vollständig verglasten Ecken, die zum Markenzeichen des Neuen Bauens wurden, verlieh Gropius dem dreistöckigen Fassadengebäude eine schwerelose Eleganz. Mit den architektonisch revolutionären Ideen seines Erstlingswerkes prägte Gropius eine neue Stilrichtung und ebnete damit der Architektur der Moderne den Weg. Das Fagus-Werk wurde im Juni 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bis heute ist das Fagus-Werk die weltweit einzige Welterbestätte, die noch in vollem Betrieb ist. Ein 2015 eröffnetes UNESCO-Besucherzentrum informiert mit einer multimedialen Ausstellung. Die Fagus-Galerie präsentiert Sonderausstellungen zu Themen aus der Kunst- und Designwelt.
#75xWissenSchafftKultur: Gravitationswellendetektor GEO600
»So unscheinbar und doch ein bedeutsames Puzzleteil einer wissenschaftlichen Weltsensation: Im Januar 2019 besuchte ich einen ganz besonderen Ort der Spitzenforschung made in Niedersachsen – den Gravitationswellen-Detektor GEO600. Forscherinnen und Forscher der Leibniz Universität Hannover und der Max-Planck-Gesellschaft entwickeln und testen dort Laser-Technik, die 2016 maßgeblichen Anteil am spektakulären Nachweis von Gravitationswellen hatte. Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor des Albert-Einstein Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und Leiter des Instituts für Gravitationsphysik an der Leibniz Universität Hannover, ist eine Schlüsselfigur der weltweiten Gravitationsphysik und ein herausragender Botschafter für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen. Ein Jahrhundert, nachdem Albert Einstein die Existenz von Gravitationswellen vermutete, lässt sich auch Dank niedersächsischer Spitzenforschung sagen: Einstein hatte recht.«
Albert Einstein dachte, die von Gravitationswellen verursachte Dehnung oder Quetschung der Raumzeit sei viel zu klein, um sie nachweisen zu können. Aber 2015 und 2016 gelangen die erste direkte Nachweis von Gravitationswellen mit den Advanced-LIGO-Detektoren in den USA. Ganz entscheidende Beiträge zum Nachweis stammten aus Niedersachsen: Bei Ruthe (Sarstedt) hilft GEO600 der Wissenschaft, den größten ungelösten Rätsel der modernen Physik auf die Spur zu kommen. GEO600 ist ein Gravitationswellen-Detektor mit einer Armlänge von 600 Metern. An GEO600 wurden wesentliche Teile der Instrumente und Techniken entwickelt und getestet, mit denen an den beiden großen LIGO-Detektoren schließlich die Entdeckung von Gravitationswellen gelang. GEO600 wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der Leibniz Universität Hannover in Zusammenarbeit mit Partnern in Großbritannien betrieben und ständig weiterentwickelt.
#75xWissenSchafftKultur: Landesmuseum Hannover
»Ein Museum soll Kulturgut bewahren, erforschen und vermitteln. Das gelingt dann besonders gut, wenn ein Museum zum spannenden Lernort wird, an dem sich moderne und ansprechende Formen der Präsentation und Vermittlung mit dem Zeigen originaler Exponate verbinden. Das Niedersächsische Landesmuseum Hannover beschreitet diese spannenden und innovativen Wege, um Menschen jeglichen Alters für ihre Museumswelt – die im Fall des Landesmuseums sogar drei Welten umfasst – zu begeistern. So wie mich, als ich mich zum Auftakt der Schau „Ritter und Burgen“ in den Sattel eines Schlachtrosses schwang, um mit der faszinierenden Mitmachausstellung auf eine Zeitreise ins Mittelalter zu gehen.«
Von Piranhas über Dinosaurier, Goldschätzen und Moormumien bis hin zu Gemälden von Lukas Cranach, Peter Paul Rubens und Nicolas Poussin: Eine Welt- und Zeitreise ist unweit des Maschsees in Hannover möglich – im größten staatlichen Museum Niedersachsens, dem Landesmuseum Hannover. Das Museum beherbergt fünf Sammlungen, die in drei „Welten“ präsentiert werden. Die NaturWelten bieten in der Verbindung von Präparat und lebendigem Tier Einblicke in aktuelle und vergangene Lebensräume. Die MenschenWelten berichten von der spannenden Geschichte der Menschheit. Die KunstWelten beherbergen Bilder und Skulpturen aus neun Jahrhunderten. Mit regelmäßigen Sonderausstellungen, innovativen Mitmachstationen, Führungen und Vorträgen, Veranstaltungen und einem museumspädagogischen Programm wird das Landesmuseum zu einem spannenden Lernort.
#75xWissenSchafftKultur: Herzog August Bibliothek
»Als eines der weltweit führenden Zentren für kulturgeschichtliche Forschung ist die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel ein Leuchtturm der niedersächsischen Kultur- und Wissenschaftslandschaft. Die historischen Bestände der Landesbibliothek bilden ein in Breite und Tiefe einzigartiges Archiv der europäischen Kultur. Mein persönliches Highlight: 2020 ist es der HAB geglückt, mit dem Erwerb des „Großen Stammbuchs“ Hainhofers einen herausragenden Kulturschatz nationalen Ranges nach Niedersachsen zu holen. Ich freue mich, dass wir dazu beitragen konnten, das „Album Amicorum“ auf Dauer uneingeschränkt der Forschung und auch der Allgemeinheit zugänglich zu machen.«
Die Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel ist eines der weltweit führenden Zentren für kulturgeschichtliche Forschung. Die Grundlage dafür bildet die Bibliothek, die einzigartige Bestände bewahrt, erschließt, erweitert und präsentiert. Ungefähr eine Million Bände, davon circa 350.000 Bände aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, beinhaltet die Sammlung der HAB. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bieten sich hier optimale Bedingungen für ihre Forschung, Gäste aus aller Welt besuchen die musealen Räume der Bibliothek, um die bibliophilen Kleinodien vergangener Zeiten zu entdecken. Besonderer Besuchermagnet ist das 1983 in London für 32,5 Millionen DM ersteigerte Evangeliar Heinrichs des Löwen. Ein besonderer Schatz ist auch das rund 400 Jahre alte "Große Stammbuch" des Augsburger Kaufmanns Philipp Hainhofer. Kaiser, Könige und Fürstinnen, Diplomaten, Gelehrte und Militärs hatten sich zwischen 1596 und 1633 handschriftlich in dieser frühen Form eines Freundschaftsbuchs verewigt. Der Kauf im Jahr 2020 wurde unter anderem vom Land Niedersachsen unterstützt. Darüber hinaus finanziert das Land über die VolkswagenStiftung ein auf drei Jahre angelegtes Forschungsprojekt zum „Album Amicorum“.
#75xWissenSchafftKultur: Testfeld Niedersachsen
»In das Testfeld Niedersachsen haben das Niedersächsische Wirtschaftsministerium, die EU und wir zuletzt insgesamt 2,5 Millionen Euro an Förderung investiert. Unser Ziel ist es, in Fragen der Mobilität in Niedersachsen Vorreiter zu sein. Ich gebe zu, normalerweise gehören Autobahnbrücken nicht zu meinen Lieblingsorten und ein bisschen kühl war es auch – aber es war ein bewegender Moment den Startschuss für dieses zentrale Projekt zu geben.«
Mobilität ist ein zentrales Zukunftsthema für unser Land. Das spiegelt das Testfeld Niedersachsen. Hier testet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt seit Januar 2020 automatisierte und vernetzte Fahrzeuge und analysiert das Fahrverhalten und den Verkehrsfluss. An oberster Stelle steht dabei das Ziel, den motorisierten Verkehr sicherer und effizienter zu machen, den Komfort für den Fahrer zu erhöhen und Emissionen zu verringern. Das Testfeld Niedersachsen bietet alle Möglichkeiten von der Simulation bis zum Testen der Strecke im öffentlichen Raum.
#75xWissenSchafftKultur: Maritimes Technikum Leer
»Das „Maritime Technikum“ der Hochschule Emden-Leer am Campus Emden Leer ist einer meiner ganz persönlichen Lieblingsorte in Niedersachsen, weil ich seine Entwicklung von Anfang an begleitet habe. Ich war bei der Grundsteinlegung 2019 dabei, im September 2021 konnte ich bei der Einweihung dann die Möglichkeiten des neuen mehr als 1000 Quadratmeter großen maritimen Großlabors selbst in Augenschein nehmen. Und ja – es erfüllt, was es versprochen hat. Es komplettiert die Forschung und Lehre im Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften. Die Maritime Wirtschaft ist ein Hochtechnologiebereich mit Zukunft. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer maritimen Wirtschaft hängt unmittelbar ab von der Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte. Das Maritime Technikum ist als innovativer Informations- und Dienstleistungspartner für den Reedereistandort Leer, die ganze Region und das Küstenland Niedersachsen eine Bereicherung.«
Maritime Forschung zum Anfassen und auf höchstem technischen Niveau: Seit September 2021 komplettiert das neue Maritime Technikum die Forschung und Lehre im Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer auf ganz besondere Weise. Das neu gebaute Großlaboratorium am Standort Leer ist einzigartig in Deutschland. Für alle relevanten maritim-technischen Prozesse sind leistungsfähige Forschungs-Großgeräte in einer einzigen großen Versuchshalle zusammengeführt. Das Spektrum reicht von Schlepptank, Wellenmaschine, Manöverbecken, Windkanal und Rinnen für Studien zum Sedimenttransport bis hin zu einem Schiffsantriebslabor oder einem maritimen Akustiklabor. Das Land Niedersachsen hat den Bau des Maritimen Technikums mit sechs Millionen Euro gefördert.
#75xWissenSchafftKultur: Ostfriesland
»Starker schwarzer Tee wird in dünnwandige Porzellantassen auf ein Stück weißen Kandis gegossen: Mit dem leisen Knistern, das dabei entsteht, beginnt die kurze Auszeit. Bei einer schönen Tasse Tee kann ich wunderbar zur Ruhe kommen. In Ostfriesland ist die Teetied (Teezeit) gelebte Tradition und gelebte Kultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die ostfriesische Teekultur ist elementarer Bestandteil ostfriesischer Lebensart. Ostfriesische Teekultur wurde 2016 in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen, in meinem ganz persönlichen steht sie schon lange.«
Ostfriesland – von den Inseln in der Nordsee bis ins Binnenland erstreckt sich eine einzigartige Landschaft. Die plattdeutsche Sprache, der ostfriesische Humor und der besondere Menschenschlag machen Ostfriesland besonders. Besonders ist auch die Liebe zum Tee. Tee wird in Ostfriesland nicht einfach nur getrunken, sondern auf eine bestimmte Weise zubereitet und genossen. So gibt es eine eigene Ostfriesische Teezeremonie. „Kluntje“, weißer Kandiszucker, und Sahne sind essentielle Bestandteile der atmosphärischen ostfriesischen Teetradition. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat sie 2016 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
#75xWissenSchafftKultur: Christkinddorf Himmelpforten
»Weihnachtlicher Lichterglanz, Kunsthandwerk, regionale Spezialitäten und ein abwechslungsreiches kulturelles Programm: 2019 war ich im Christkinddorf Himmelpforten und konnte die besondere weihnachtliche Atmosphäre des Christkindmarkts erleben. Natürlich habe ich auch den Weihnachtsmann in seiner Villa besucht. Besonders beeindruckend ist das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die diesen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt möglich machen und im Christkindpostamt die zahlreichen Kinderbriefe an den Weihnachtsmann und das Christkind beantworten.«
Seit fast sechs Jahrzehnten schicken Kinder aus der ganzen Welt alljährlich zur Weihnachtszeit Briefe ins kleine Himmelpforten (Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, Landkreis Stade). Denn in Himmelpforten vermuten sie den Weihnachtsmann oder das Christkind. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer greifen während der Vorweihnachtszeit im Christkindpostamt dem Weihnachtsmann und dem Christkind unter die Arme, um die etwa 40.000 Briefe zu beantworten. Gleich neben dem Christkindpostamt kann der Weihnachtsmann in seiner Stube in der Villa von Issendorf besucht werden. Rund um die Villa verwandelt der liebevoll von Ehrenamtlichen organisierte und gestaltete Christkindmarkt mit seinen Buden und Ständen sowie einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm Himmelpforten in ein Christkinddorf.
#75xWissenSchafftKultur: Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik
»Die effiziente Entwicklung von wirksamen und zugleich möglichst kostengünstigen Arzneimitteln ist die Voraussetzung, um die medizinische Grundversorgung der Gesellschaft langfristig sicherzustellen und eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu vermeiden. Medikamentöse Therapien von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen sind gegenwärtig leider noch oft noch unzureichend und ein gesellschaftlich bedeutendes Forschungsfeld. Im Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ) an der TU Braunschweig arbeiten Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Pharmazie und Mikrotechnik Hand in Hand an der Entwicklung neuer Methoden und pharmazeutisch-technischer Verfahren für die Zukunft einer personalisierten Medizin – diese Kombination macht den universitären Standort einzigartig in Deutschland.«
Das 2017 eingeweihte Gebäude des Zentrums für Pharmaverfahren (PVZ) an der Technischen Universität Braunschweig ist ein Hingucker. Dort haben Land und Bund gemeinsam für rund 29 Millionen Euro rund 120 Arbeitsplätze sowie spezialisierte Labore und Arbeitsumgebungen für die interdisziplinären Forscherteams gebaut.
#75xWissenSchafftKultur: Institut für Vogelforschung, Helgoland
»Die Klippe neben der Langen Anna auf Helgoland ist einer meiner ganz persönlichen Lieblingsorte in Niedersachsen. Man kann von hier aus während der Brutzeit hervorragend Trottellummen und Basstölpel beobachten. Das ist neben den vielen Zugvögeln der zweite Grund, weshalb die Inselstation des Instituts für Vogelforschung gleich um die Ecke liegt.«
Es gibt kaum einen besseren Ort als Helgoland, um Zugvögel zu beobachten. Gerade im Herbst nutzen Zugvögel die Insel als dem Festland vorgelagerten Rastplatz und Erholungsort. Die vielen hier rastenden Vögel sind auch eine große Chance und fantastische Möglichkeit für die Forschung: Seit 1910 werden am Institut für Vogelforschung auf Helgoland Vögel beringt, um den Vogelzug zu untersuchen – inzwischen mehr als eine Million. Übrigens: Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein, aber die Vogelwarte Helgoland ist postalisch Teil Niedersachsens.
#75xWissenSchafftKultur: Erzbergwerk Rammelsberg
»Der Geschäftsführer des Rammelsbergs Gerhard Lenz hat mich 2019 in die Geheimnisse des Richtschachts eingeführt. Er ist einer der wenigen Blindschächte mit Fördertechnik. Die Fördermaschineneinrichtung aus den 1940er Jahren ist hier komplett erhalten.«
Mehr als 1000 Jahre ist es kontinuierlich in Betrieb gewesen: das Erzbergwerk Rammelsberg. Fast 30 Millionen Tonnen Erz lagerten hier. Sie prägten die Geschichte und Entwicklung der Stadt Goslar. Zusammen mit der mittelalterlichen Altstadt Goslars und ihrer Kaiserpfalz wurde das Bergwerk daher 1992 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.
#75xWissenSchafftKultur: Physikalisch-Technische Bundesanstalt
»In der PTB arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem an der Entwicklung eines Quantencomputers. Mit der Quantentechnologie stoßen wir vermutlich in völlig neue Dimensionen vor – vermutlich, weil wir zum heutigen Zeitpunkt nur eine grobe Ahnung von den disruptiven Potenzialen der Quantentechnologie haben. Niedersachsen ist in der Quantentechnologie aktuell ein Stück weit voraus. Mit Hilfe des QVLS sollen aus Science Fiction Science Facts werden.«
Rund 1500 der insgesamt 1900 Beschäftigten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt arbeiten in Braunschweig. Sie ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands und das größte Institut für die Wissenschaft des Messens in Europa. Die PTB kooperiert im Bereich der Grundlagenforschung eng mit niedersächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Zusammen mit der Technische Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover ist sie auch Gründungsmitglied des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS).
#75xWissenSchafftKultur: Museumsdorf Cloppenburg
»Mein ganz persönlicher Favorit im Museumsdorf Cloppenburg ist die Diskothek zum Sonnenstein. Mit mir auf dem Foto ist die ehemaligen Betreiberin Gunda Sengstake, die uns bei der Eröffnung gemeinsam mit ihrem Ehemann Klaus von „ihrem Stein“ erzählt hat. Ich freue mich mit ihnen darüber, dass ihr Lebenswerk jetzt hier erhalten bleibt.«
Das Museumsdorf Cloppenburg bewahrt und erforscht die Alltagskultur des ländlichen Raums in Niedersachsen. Zu seinen zentralen Aufgaben gehört das Ausstellen der Gebäude mitsamt den früher dort genutzten Gerätschaften. Mittlerweile versammeln sich auf den 20 Hektar mehr als fünfzig Gebäude. Sie alle wurden von ihrem Originalstandort hierher versetzt. Mit dabei sind große Hofanlagen wie die Wehlburg, mittlere Bauernhöfe wie zum Beispiel Hof Haake, aber auch die Wohn- und Arbeitsstätten von Heuerleuten und Handwerkern. Außerdem gibt es drei Mühlen, ein Herrenhaus, eine Kirche und eine Schule. Und seit diesem Sommer eine ganz besondere Attraktion, die Minister Björn Thümler auf seinem persönlichen Account vorstellt.
#75xWissenSchafftKultur: Einstein-Elevator
»Mein Lieblingsort in der Leibniz Universität Hannover ist der Einstein-Elevator. Hier können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Erde wenigstens für Sekunden Schwerelosigkeit erschaffen. Außerdem können sie gezielt Gravitationsbedingungen von Mond und Mars nachstellen. Ziel ist es, Technik für den Einsatz im Weltraum fit zu machen. Den Einstein-Elevator selbst gibt es übrigens nur, weil Ingenieurinnen und Ingenieure aus unterschiedlichen Disziplinen ihr Wissen zusammengelegt haben – Antriebe aus dem Achterbahnbau sind mit der Genauigkeit von Werkzeugmaschinen verknüpft.«
Die Leibniz Universität Hannover ist mit rund 29.500 Studierenden aus 119 Ländern an neun Fakultäten mit rund 3100 Forschenden vor der Georg-August-Universität Göttingen die größte Universität in Niedersachsen. Ihre Geschichte begann mit der 1831 gegründeten Höheren Gewerbeschule, die 1879 ins Welfenschloss zog.
#75xWissenSchafftKultur: Schloss Marienburg
»Die Marienburg ist einer meiner ganz persönlicher Lieblingsorte in Niedersachsen, weil man dort vom Dach bis in den Keller immer neue Schätze entdecken kann. Das Schloss und die dort bewahrten Kulturgüter sind ein einzigartiger Spiegel niedersächsischer Geschichte.«
Schloss Marienburg thront über dem Calenberger Land. Einst Geschenk von König Georg V. von Hannover an seine Frau Marie ist es heute ein anerkanntes Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Für Niedersachsen und insbesondere für das frühere Land Hannover hat es eine Identität stiftende Funktion. Errichtet wurde es nach Plänen eines Hauptvertreters des norddeutschen Historismus, Conrad Wilhelm Hase.
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