Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen klar Logo

Niedersächsisches Vorab stärkt Forschung im Land mit 65 Millionen Euro

Projekte befassen sich mit Krankenhauskeimen, umweltgerechten Bauten oder Bildungsintegration


Die bessere Erforschung des gefährlichen Krankenhauskeims Clostridium diffcile, der Aufbau eines neuen Forschungsgebietes „Bildungsintegration“ oder die Einrichtung eines Zentrums für umweltgerechte Bauten: Dies sind nur drei Beispiele für zukunftsweisende Forschungsprojekte, die auf Vorschlag der Landesregierung durch Geld aus dem Niedersächsischen Vorab gefördert werden. Insgesamt hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung in seiner heutigen Sitzung rund 65 Millionen Euro aus dem Vorab für die Wissenschaft in Niedersachsen bewilligt. Davon entfallen 40 Prozent auf neue Projekte.

„Das Niedersächsische Vorab ermöglicht unseren Hochschulen und Forschungsinstituten, in häufig interdisziplinären Projekten, Lösungen für die Welt von morgen zu entwickeln. Gleichermaßen gilt dies dafür, Krankenhauspatienten besser vor Infektionen zu schützen, nachwachsende Rohstoffe beim Bau von Gebäuden zu nutzen oder passgenau Angebote für mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen“, sagt Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić.

Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: „Aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung können wir erneut wichtige Impulse für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wissenschaft geben. Mit unseren zusätzlichen Mitteln gelingt es, bedeutende Forschungspotentiale vor Ort und in der Region entscheidend voranzubringen.“

Vier beispielhafte Projekte zeigen, wie zukunftsorientiert durch das Vorab geforscht werden kann:

  • Für die Erforschung des Krankenhauskeims Clostridium diffcile hat das Kuratorium 3,9 Millionen Euro bewilligt. Die Infektion ist schwer zu therapieren; die Ansteckungsrate hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im Norddeutschen Zentrum für Mikrobielle Genomforschung soll in einem Verbundprojekt das Wissen über Epidemiologie und Systembiologie des gefährlichen Keims entscheidend verbessert werden. Dem Zentrum gehören die TU Braunschweig, die Universitäten Göttingen und Greifswald, die Medizinische Hochschule Hannover sowie das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und das Leibniz-lnstitut DSMZ in Braunschweig an.

  • Mit 2,85 Millionen Euro wird in einem neuen Forschungsgebiet „Bildungsintegration“ an der Universität Hildesheim ein Modellvorhaben für gelingende Integration im tertiären Bildungsbereich gefördert. Ein fachbereichsübergreifendes Zentrum für Bildungsintegration wird sich unter anderem der strukturierten Promotionsförderung widmen. Für Lehre und Studium sollen Integrationsmentoren bestellt und Studierende aus Einwandererfamilien speziell gefördert werden. In der Fort- und Weiterbildung wird sich die Universität mit ihrem Angebot an den Bedarfen von Einwanderern ausrichten und die Themen Heterogenität und Integration aufgreifen. Die Vernetzung mit anderen Partnern aus staatlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen soll das Vorhaben abrunden.

  • In den Aufbau eines Zentrums für leichte und umweltgerechte Bauten am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI in Braunschweig fließen 4,9 Millionen Euro. Dort sollen vor allem neue Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen genutzt und Technologien, Subsysteme und hybride Konstruktionssysteme im Hochbau entwickelt werden. Hybride Konstruktionssysteme erlauben eine effiziente Nutzung von Holzwerkstoffen auch in mehrstöckigen Gebäuden. Geplant ist eine Kooperation zwischen der TU Braunschweig und der Fraunhofer-Gesellschaft, fachlich umgesetzt durch das Fraunhofer-lnstitut für Holzforschung WKI und das Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig. Das Zentrum erhält ein eigenes Laborgebäude auf dem TU-Campus.
  • Zur Stärkung des Forschungsgebietes „Komplexe Fluiddynamik“ wurden zwei Millionen Euro bewilligt. Unter anderem soll das ungelöste Phänomen der physikalisch korrekten Beschreibung turbulenter Strömungen oder das Verhalten aktiver Fluide, wie sie uns in lebender Materie begegnen, erforscht werden. Das Verständnis solcher Systeme ist wichtig für eine korrekte Vorhersage der globalen Klimaentwicklung oder des atmosphärischen und marinen Transports. Auch zur Entwicklung effizienter Wind- und Gezeitenkraftwerke werden die Erkenntnisse benötigt. Das Max-Planck-lnstitut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) plant, mit dem "Göttinger Fokus komplexe Fluiddynamik" (GFF) ein international ausgerichtetes und interdisziplinär arbeitendes Zentrum in unmittelbarer Nähe des Neubaus des MPIDS am Faßberg zu errichten.

Mit 31,8 Millionen Euro erhalten Wissenschaftsbereiche übergreifende Vorhaben den größten Anteil des Förderung, während auf die Ingenieurwissenschaften 11,3 Millionen Euro, die Naturwissenschaften 7,4 Millionen Euro und die Biowissenschaften 9,8 Millionen Euro entfallen. Den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften kommen 4,7 Millionen Euro zugute.

Piktogramm für Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.07.2013

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln